Neueste Weltgeschichte vom Anfange der französischen Revolution bis zum allgemein Frieden

Rußland 1812, 271

oder unmittelbar Unter ſeine Gewalt zu bringen, mußten natürlich die Eiferſucht des ruſſiſchen Hofes erregen, und eine Kälte gegen Frankreich hervorbringen z da ‘es ſich voraus! ſehen ließ, daß wenn au< Spanien und Portugall unterjo<ht ſeyn würde, Frankreich, unterſtúßt von allen: ſeinen Bundesgenoſſen und Vaſallen, ſich es angelegen ‘ſeyn laſſen werde, auh Rußland zu demúüthigen, Ueberdem wollte der Kaiſer von Rußland in Anſehung des Handels in ſeinem Reiche, ſi< feine Geſeke vorſchreiben laſſen, und knüpfte ſeine alten naturlichen Verbindungen mit Englaud| wieder an, wöddurch denn natürlich der Ehrgeiz Napoleons, der ſchon längſt den Plan entworfen hatte, ſi<h zum Protector von gäânz Europa aufzuwerfen, aufs höchſte gereizt wurde. Staunend ſah jekt Europa denſelben einen Entſchluß ausführen, der auf nichts weniger angeſehen war, als Rußland“ zu züchtigen, ihn ſeiner beſten Provinzen zu berauben , und ſo dieſes Reich, das einzige welches“ noch auf dem veſten Lande in Europa eine fraftvolle Sprache führen konnte," gleichfalls zum Schweigen zu bringen.

Rußland welches ſich nicht entſchließen wollte, mit Frankreich gemeiuſchaftliche Sache zu machen, zog den Krieg einem ſo unſichern, und für deſſen Wohlſtand nachtheiligen Frieden vor, und \o war ein neuer Krieg unvermeidlich. Mit einer ungeheuern Heeresmacht, die etwa aus einer halben Million beſtand, und die außer der franzöſiſchen Kernarmee, “aus. einer Menge Hüúlfs: truppen zuſammengeſeßt war, begann Napoleon ſeinen unerhörten Zug -na< Oſten, welcher“ als ein Seiten: tú zum Heereszuge der Perſer nah Griechenland angeſehen "werden “fann. Schnell durchzogen dieſe Maſſen Preußen und Polen, ohne bedeutenden Widexſtand zu“ finden; indem ſich ‘die Ruſſen zurückzogen, und die Düna vertheidigen zu wollen Miene BES.

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