Neueste Weltgeschichte vom Anfange der französischen Revolution bis zum allgemein Frieden

284 - England 1795,

förmliche -Hungersnoth ausartete,- nahm în England ſo ſehr überhand, - daß ſogar das Parlament vergeblich alle Mittel aufbot, um dieſer allgemeinen Noth zu ſteuern; gerade als hâtte es die Vorſehung beſchloſſen, dieſes Volk mit denſelben Waffen zu züchtigen , die daſſelbe zum Verderben einer andern Nation geſchmiedet hatte. Die Unzufriedenheit des engliſchen Volkes ſtieg ſo weit, daß man ſogar am 29. Sept. den Ver: ſuch machte, den König zu ermorden, indem auf den Wagen deſſelben, als er na< dem Parlamente fuhr, ein Schuß geſchah, der zwar die Fenſter zerſchmetterte, jedoch glüflicherweiſe den König nicht traf. Auf der NRükreiſe wurde zwar der Wagen des Königes wieder angegriffen, indeß entkam derſelbe doch, durch die Geſhi>lichkeit des Kutſchers, der Gefahr.

Um den Krieg mit deſto größerem Nachdruck fort: zuſeben, wurde im July eine Unterhandlung zu Wien angeknüpft, und am 28. Sept. mit Rußland und Oeſterreich ein Allianztractat abgeſchloſſen, worna<h Oeſterreich zur Fortſekung des Krieges drey Millionen Pfund Sterl. erhalten ſollte, welches deun auh den günſtigen Erfolg hatte, daß die Franzoſen auf das linke Rheinufer zurükgedrängt wurden, obgleich Preur ßen durch einen Separatfrieden die Coalition wider Frankreich verlaſſen hatte, deshalb au< ſchon am x. Nov. 1794 die Zahlung der Subſidien aufgehört hatte. Gegen Ende des Jahres wurde eine Friedensunterhandlung mit England eingeleitet, und der Lord Malmesbury nah Paris geſandt, welcher aber, da deſſen Forderungen zu hoch geſpannt waren, vom Directorium am 18. Dec. den Befehl erhielt, Paris in 24 Stunden zu verlaſſen.

Im Jahre 1795 machte England abermals bedeus tende Eroberungen, indem die holländiſchen Gewürz: Inſeln Malacca und Cochin, imgleichen Cet die

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