Neueste Weltgeschichte vom Anfange der französischen Revolution bis zum allgemein Frieden

zo Frankreich 1791.

Weigerung ire Aemter verlohren hatten, in die Gegend von Bretagne, woſelbſt das Volk beſonders fúr die Religion ihrer Väter und für die Sache des Königes geſtimmr war. Hier war es ihnen leicht, die Bewoh: ner zu einem Aufſtand zu reizen, und unter dem Vorwande der Religion, einen Bürgerkrieg zu erregen z woraus denn unter Mitwirkung der Emigrirten der ſo berúchtigte Vendeekrieg entſtand, welcher ſich über den ganzen Bezirk zwiſchen der Loire und der von Saumür nach Rochelle führenden Heerſtraße, in der Folge verhreitete, und eine Stre>e von wenigſtens $50 Quadratmeilen begriff. Endlich ſahe man es wohl ein, daß an Beybehaltung des Friedens nicht zu denfen war, und daß man lieber den Krieg einem unſichern Frieden vorzuziehen habe; deéhalb erflärte der König am 14. Decin der Nationalverſammlung, daß man zu ernſthafteren Maaßregeln ſchreiten müſſe, und ſofort wurde der Be: {luß gefaßt, die Kriegesrüſtungen mit Ernſt zu betreiben. Die geſammte Landmacht ſollte auf 420000 Mann gebracht werden, auch wurden dem Kriegsminiſter 20 Millionen Liv. zur fernern Ausrüſtung der Armee bewilligt, und ſämmtliche Feſtungen von Dünkirchen bis Hüningen, zo an der Zahl, erhielten eine Beſaßung von 130000 Mann. So lange indeß Leopold Il. lebte, kam der Krieg nicht zum Ausbruchz als aber derſelbe am 1x. März 1792 geſtorben war, beſchloß deſſen Sohn und Nachfolger Franz 11, der zu Pilniß abgeſchloſſenen Convention gemäß, Franfkreih durch die Gewalt der Waffen wieder in ſeinen vorigen Zuſtand zu verſeben,

Der leßte Theil des Jahres 1791 zeichnete ſi noch beſonders dur<h die zu Avignon vorgefallenen Grâuelſcenen aus, welche mit unauslöſchlicher Schande die Geſchichte der franzöſiſchen Nation beſudeln. Der berühmte Kopfaäbſchneider Jourdan war dazu ernannt, die dem Pabſte gehörigen Grafſchaften Avignon und

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