Neueste Weltgeschichte vom Anfange der französischen Revolution bis zum allgemein Frieden
Dánnemark 1812 395
Zu dieſer projectirten Staatenveränderung war ſchon im Jahre 1812 der Grund gelegt, indem Rußland und Schweden eine am 3, März zu Stocfholm und am 24, März zu Petersburg unterzeichnete Convention dahin abgeſchloſſen hatten, daß Schweden mit 25 bis 30000 Mann, wozu 15 bis 20000 Mann Ruſſen ſtoßen ſollten, in. Deutſchland eine Diverſion gegen Frankreich machen. ſollte; da aber Schweden dieſe Diverſion niht wagen fonnte , ſo lange es ſich niht im Beſiße vou Norwegen befand, -ſo wurde die Abtretung dieſes Königreiches an Schweden zugleich feſtgeſeßt. Um aber Dâännemark nicht geradezu gegen ſich aufzubringen , ſo ſollte daſſelbe auf den Fall, daß. es in die Abtretung von Norwegen tilligen, und mit den Alliirten „gemeinſchaſtliche Sache gegen Frankreich machen würde, für den Verluſt, von Norwegen, in Deurſchland entſchädigt werden. Sollte aber Dännemark dieſem Beſchluſſe: nicht beyſtinmmen-* wollen, o ſolle ‘däſſelbe als Feind angeſehen wetden, und Schweden nicht eher veëpflichtet: ſeyn, ſeine: Verbindlichkeit zu erfüllen, als bis ihmder Beſiß von Norwegen, entweder ‘dur< Ueberein‘funft, ‘oder durch die Gewalt der Waffen geſichert wäre. Durch einen Tractat- vom 30. Aug, ward die ruſſiſche Húlfsmache auf 35600 Mann feſtgeſebt, ¡4 Im July 1812" zog ſich ‘au ‘wirklich eine ſ{we: diſche ‘Armee’ in Schonen’ zuſammen, während Nußland ein anſehnliches Corps in Finnland ſtehen ‘ließ, indeß blieb es unentſchieden, ob dieſe Armee zu®! Eröberurig von Norwegen beſtimmt war, oder ob ſelbige nach Deutſchland übergeſchift werden, und gegen Frankreich agireñ ſollte. Erſteres ſchien aber niht ausführbar zu ſeyn, da: der Krieg zwiſchen Rußland und Frankreich bereits ausgebrohen war, und eine anſehnliche däniſche Armee ſi<h. auf Seeland. befand. So verſtrih denn das Jahr 1812, ohne daß in dieſer Angelegenheit etwas