Neunundsechszig Jahre am Preussischen Hofe : aus den Erinnerungen der Oberhofmeisterin Sophie Marie Gräfin von Voss : mit einem Porträt in Stahlstich und einer Stammtafel
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ſogar 20 gemeine Soldaten, die Kreuze und Medaillen be-= fommen hatten; das Ganze war doh ſchr ſhön und exgreifend. Nach Tiſch ging man in den weißen Saal, wo die deko-= rirten Soldaten und Officiere von ſämmtlichen Regimentern aßen, über 600 Perſonen. Als die Majeſtäten hereinkamen, wurde ihre Geſundheit ausgebra<ht und dex ganze Saal rief: „Es lebe der König und die Königin!“ wie mit einer einzigen Donnerſtimme; mit einem Wort es war ein wunderſchönes Feſt und alle Menſchen waren ganz entzückt und ergriffen und ih vor Allem in der Erinnerung an die lange Vergangenheit und im Vergleich derſelben mit dex Gegenwart!
20. Februar.
Nach langer Spannung erhielt man heute endlich die officielle Nachricht von der bevorſtehenden Heirath Napoleons mit einex Tochter des Kaiſers von Oeſterreich. Jh geſtehe, dies iſ no< mehr als bedauernswerth oder nux betrübend! Welche Erniedrigung! — Die ewige Allmacht hat ihre allweiſen Abſichten, die wir nicht exgründen und ahnen können; wir müſſen ſtandhaft das ertragen, was ſie auferlegt wie das, was ſie zuläßt.
22. Februar.
Die Heirath Napoleon's iſ wirklich definitiv abgemacht, Marſchall Berthier geht na<h Wien, die Erzherzogin wird dur Prokuration getraut, — nein es iſt wirklich zu ſhre>li<h!
23, Februar.
Geburtstag der Prinzeß Alexandrine. Jh ſchenkte ihx eine hübſche Puppe und eine Schärpe und ſämmtliche Königlichen und Prinzlichen Kinder aßen mit bei Tafel und ver= gnügten fih dann ſehr heiter.