Reglement für die eidgenössischen Trupen über die innern Einrichtungen, die Disziplin und die Dienst-Ordnung für jeden Grad

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auch Fehler im Dienſt begehe; ex wird daher nachläſſig, unterläßt mehreremale die Befolgung des Aubefohlenen, bis er endlich durch öftere Wicders holung denn doch beſtraft werden muß + und dies um ſo ſirenger , weil -die Gewohnheit tief gewurzelt und ſchwer auszurotten iſt. *) Erſte Folge dieſer ſirafwürdigen Lrachſicht. Da aber dex Soldat die Wichtigkeit des einen oder andern Befehls, Auftrags und dergleichen nicht zu beurtheilen im Stande iſts o wird er ſich auch in wichtigern Dingen Nachs léſſigkeiten zu Schulden kommen laſſen , wodurch dann weſentlicher Nachtheil erwachſen kann, immer aber dex Kompagnie und alſo vorzüglich | dem Hauptmann und denen Offizieren Schande und Misvergnügen verurſacht. Gewahrt dies der Soldat, ſo ‘geſtattet ihm die naturliche Eigenliebe nicht, den Fehler ſich ſelbſt zuzurechnen , (was auch unrichtig wäre , ſondern der nachſichtsvolle Offizier oder Uns teroffizier iſt- die cinzige Schuld daran) , ſondern ev

*) Daher ſicht man auch bey jenen Korps, wo die ſchlechteſte , das heißt nachſihtsvollſte Disziplin iſ, die ſchärfſten Strafen auferlegen oder wie man mit dem militäriſchen Ausdruk ſagt; Exempel ſtatuiren, Wenn matt jedes Vergehen pflichtmäßig beſtraft , #0 wird man nicht leicht in den Fall kommen, ſtrenge firafen zu müſſen, oder Exempel zu ſtatuiren; denn der

“ “Soldat weiß, daß ihm- nichts ungeſtraft 1a und thut glſo lieber was ihm befohlen if.