Serbien, Rußland und die Türkei

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gen und ſelbſt ihre Pantoffeln müſſen dunkel ſein; ihre Gürtel dürfen niht mehr als einen Zoll Breite haben; ferner iſ ihnen der Gebrauch der Waffen und Pferde verboten, und ihre Häuſer dürfen niht höher ſein, als die der Moslemim.

So erhebt ſi< alſo eine unſihtbare und unüberſteiglihe Scheidewand in der Türkei, welche die Bevölkerung in zwei ganz verſchiedene, ſogar feindlihe Theile abſondert. Auſgerichtet iſ ſie und erhalten wird ſie dur<h die Unduldſamkeit der Türken, welche ihnen nicht geſtattet, in Annäherung mit den Chriſten zu treten, oder ih auh nur gleihe Geſeze mit ihnen gefallen zu laſſen, Sie iſ geſeßlih und durch die Religion geweiht, und darum iſ keine Hoffnung vorhanden, daß die Türken ſi< je entſchließen werden, ſie ſelbſt einzureißen. Die Noth kann ihrem Uebermuthe einen Zügel anlegen, aber ſie werden dieſen bei der erſten Gelegenheit unwillig abſchütteln und zu einer Bedrücfung zurüfkehren, die in ihren Augen ein heiliges Recht iſt.

Daher iſ es auch ſehr begreiflih, daß das Eindringen der europäiſchen Bildung keinen weſentlihen Einfluß auf die Lage der Chriſten gehabt; dieſelbe iſ vielmehr unter allen Umſtänden