Serbiens Freiheitskrieg und Milosch : aus dem Französischen

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es iſ ultraliberal geworden, wie wir gleih ſehen werden.

Jebt findet es mit einem Male, daß der Fürſt Miloſch die Freiheiten des Staats auf ungeſeßliche Weiſe beſchränke; es beſchuldigt ihn insgeheim, daß er jeden Tag in die Gewalt Übergreife, welche durch die Verfaſſung den verſchiedenen Körperſchaf=ten des Staates beigelegt iſt, daß er nah und nach ſi der abſoluten Oberherrſchaft bemächtigen wolle.

Dies Verfahren, „die heimlich aufwiegelnden Reden, welche Miloſch hiaterbraht wurden, erregten ſeinen Unwillen. Sich darüber zu beklagen, wäre unnúß geweſen: wo man im Dunkeln Streiche verſeßt, iſ kein Beweis zu führen! Aber durch ſeine “kalte und gemeſſene Haltung gegen Diejenigen, welche es verdient hatten, gab er zu erkennen, daß er ein wachſames Auge auf die unwürdigen, gegen ihn gerichteten Ränke habe.

Das war genau der Zuſtand der Dinge, als das ruſſiſhe Kabinett bemeikte, wie ſein Miniſter, Herr Nu>mann, cin übrigens ſehr gewandter Mann, täglich mehr Terrain bei dem Fürſten Miloſch verlor und wie im Allgemeinen die Sache Rußlands in Serbien nur langſam vorrú>te. Man entſchloß ſih daher, einen entſcheidenden Streich zu führen und zu dem Ente wurde einer der feinſten ruſſiſchen Diplomaten an den ſerbiſhen Bauer abgeſandt, um ihn zur Vernunft zu bringen.