Serbiens Freiheitskrieg und Milosch : aus dem Französischen

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Aber wenn man ſtark genug iſ, um ſeine Handlungen einzugeſtehen, ſo muß man auch den Muth dazu haben und nicht zur Waffe der Schwäche ſeine Zuflucht nehmen, zur Lüge. Man muß nicht unritterlicher Weiſe an allen E>ten und Pläßen Europa’s auspoſaunen laſſen, daß der Fürſt Miloſch ein armſeliger Thor iſ, der die Sache verrathen hat, welcher er ſein ganzes von ſchônen und patriotiſchen Thaten glänzendes Leben geweiht hat ! Man muß ehrlich ſagen: Dieſer Mann genirte uns, wir haben ihn entferntz und fúr dieſe Freimüthigkeit würde man noch endlich mit etwas gutem Willen Rußland Dank wiſſen, daß es nicht noh ſchlimmer verfahren ſei. x

Und dargethan iſt es, daß Miloſch Rußland ſehr genirte!. Er hatte ſeine Pläne durchſchaut und bekämpfte mit allen ſeinen Kräften die drohende Macht, welche ſih gegen die ſeinige, gegen die wahs ren Freiheiten Serbiens erhob.

Zu dieſem bedauernswerthen Kampfe gekommen, dem alten Streite, der ſhon von Kara-Georgs Zeit ſich herſchrieb, mußte das Oberhaupt Serbiens das einzige Mittel anwenden, das ihm übrig blieb, um ſeinem und des Landes Ruin vorzubeugenz er beſchloß, niht die Conſtitution umzuwerfen, eben ſo wenig den Senat zu ſtürzen, ſondern vielmehr die den antinationalen Intereſſen ergebenen Agitatoren zu verjagen und dur<h Männer zu erſeßen, denen