Türckische Chronica : Wahrhaffte eigentliche und kurtze Beschreibung der Türcken Ankunfft Regierung Königen und Keysern Kriegen Schlachten Victorien und Sigen wider Christen und Heyden : Von Emptern Befelchs und Kriegßleuten der Türckischen Soldaten und wie man wider den Türcken kriegen sol : Item Von der Türcken Religion und Gesatz von irem Gerichts Proceß ... : ... Alles in drey Bücher eyngetheilt wie bald nach der Vorred zu sehen
"Der dritte Theil. 29 Soldatenvud Kriegßgurgeln / welches ein vrſach daß der Soldan Selün groſſe gun bekam/ “ welcher nun mehr hart für Andrinopel mit ſeinem Kriegßvol> gerückt / ond ſich vcernemmen lieſſe /Erwolce feines wegs onderlaſſen den BVatterzu beſuchen /dicweil er jegunder ſo nahens “ beyſmwere, Aber deralte verſchmißte ‘Baitazeth /alser diſen ‘Braßten zum andern mal gerochen /wolteder Malzeit nicht lenger erwartcn / merckctwolwas ſcin Sonim Schilt fähree/beſorge ſich deſß wasjener ſuchte /begabe ſich wider nach Conſiantinopel / daß der Son Selim jm i ins /vidden Kepſerlichen Stul mitſampt der Stattzu gleichepnnemimen vnd eſizenmöchte. Gl OE MOSE SVE Atonunder Baiazcthim Zug nach Conſtantinopel/faſtauff halbem weg/incine Statk y une bgenannt Schorlu kam / ond ſolchesder Selimſcin Son innen wirt / vertheilten ſich die Tar- per Cior. rern ond andereſcine Geſchwader ins Feldt / vberfielen vnoerſehner lachen deß Vatters Hofge:1um. ſinde/machten preiß die Wägen /den Troß vnddas Volck ſo darbcy waren / plünderten ber dasauch die Staëe /theéen ſchr groſſen ſchaden onder jnen- Als das der altehöret ond vernam/ ivelcher von wegen ſcines Podagra auff cincr Senfften fuhr /recêter ſich auff mit weynenden augen / verfluchtden ongehorſamen Son / befilcht ſich ſcinem Kricgsvolc?/ vnd thutcin ſolche erbärmliche flagrede für jnen / daß den Janitehern nicht müglich an jrem fleiß ond treuw ct: Von dieſen was weicer mangeln oder erwinden zu laſſen / vnange ſchen / daß ſie den Selim ſchr licb vnd Shuch liß die wehrt hielten/ond vorhinbegerthetten / der Vattet woltejm das Regimentvbergeben/ Hiengen Te ude vnd rotten ſich alſo zuſammen/fielen miteinander neben den Pferden/ſo an dem Thorder Statt Mahometihiclten/eylendtsin die Tartern/welcheallſamptinecinereyl zertrennt/ vnd viel zu ſtücken geſebele {b? Geſass worden. Der Selim auch wir ſclbſt/ nachdem er ſichtangritcerlichauſfgehaltcn / vnd dieſei- deru Buche nen getro| angeſprochen/endtlich vcrwundt: Vud dieweiler cin ſehr hurtigen Leuffer/Caſtanicubraun /vnder ſich gehabe/ cntkommter biß gen Varna/ alda ſergter ſich ins Schiff/vndzeuche widcrumb nachſcines Weibs Vatter in. die Tarétarcy- ;
Wie Acomath/ der elteſte Son deß Ba1azeths / ein ſchr gewaltigen Kriegſzug wider ſeinen Batter ſühret/darumb daß erjm ſeiner zuſag nach das Regiment micht obergeben wolte/ ond wie _erdieStatt vnddas Fürſtenchumb FJconta/ſeinen Vettern /deß verſtorbenen Bruders Sönen/mit geivalt abgedrungen vnd eyugenommen hat.
Cap. 111,
FP Shatte der alte Baiazeth vor derſelbigen zeit dem Acomath /ſeinemeltern Son/das Regiment beyſcim Lebenzu reſignieren ond auffzulaſſen zugeſagt vnd verheiſſen/danner jn ſonderlichfür den andern Sönen licb gehabt / ond auch daruinb/ daß er
ſich fürchte / der vnrühige/ wäteriſche /tolle Selim /ſcinander Son/möcht jm durch verwilliguitg oud gunſi der Janigehern / die Legitimam Succeſſion / als dem Cleiſten/nach ſeinem todt abdringen- Als nun der Acomath vermerckt daß ſcin Bruder Selim vom Vatter geſchlagen wordcn / hater vrſach ſunden miccinem groſſen Volckandie Fronticr vnd Grenzen in Cappadocienzuzichen / ond wieerzu Schudari / welchs bey den alten Calcedonia genennt/an die Cons ſtantinopolitaniſche Froutier anfommen/auf daßer ſich ließ krönen/Habendie Janigzchern groſſen mißgefallen an ſciner zukunft gehabt /welche auß vrſachen/wic oben erwehnet/dem Acomath ſchr feind vndentgegen waren/vnd derwegen mehran ſcinem “Bruder Selim hiengeni Dexhalben ſie bald angefangenzu rumorn ond zu ſchrepen /daſi ſic nicht wolten zugeben daß Acomarth ſolte gerónt werden bey leben ſcines Vattcrs Soldan ‘Batazeth / wandten für/ vnd ſagten : Eswere vubillich das der Vatter /ſonun mchr alt/vnd mitſo groſſer mühe ondarbeitdas Regimenr erlangt / vndſo lang erhalten hette/vondem Keyſerlichen Stul abgeſczt/vnd nundas Regiment jm enzogen werden ſolte. Hiengen ferrneran/ vnd ſagten : Sieweren niche gemcinteinmges wegs dierechte vnd billiche Succeſſion dem Acomathzu verhindern / dochſolte ſolchs dahin verſtanden werden / wanns derfall alſo tragen würd/ welchs dann nichtlang verbleiben föndte / ſagten auch daßjr treuw ond glaub nun mchr gnugſambckannt ond bewärt/vnd daß ſicnichtwoltenjr alte Priuilegicu ond herkommen indie ſchansſchlagen/vil weniger pbergebeu/ : ‘ vnd