Ungarns Rolle im Weltkrieg : eine historisch-politische Studie nebst Enthüllungen über den österreichisch-ungarischen Geheimdienst und die Sarajewoer Verschwörung auf Grund von persönlichen Erlebnissen des Kroaten : mit 3 abbildungen

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UNGARN UND OESTERREICH 35 preussischen Waflengang vom Ministerpräsidenten Freiherrn Zriedr. Ferd. von Beust («der aus sächsischen in österreichische Dienste überging und alle Angelegenheiten der innern Politik der habsburgischen Monarchie der einen verzehrenden Leidenschaft unterordnete: Rache für Königgrätz !!») den berühmten Ausgleich, der den Belcredischen Plan eines föderalistischen Systems mit fünf durch Personalunion verbundnen Königreichen verabschiedete und den österreichisch-ungarischen Dualismus schuf, ein scheinkonstitutionelles Doppelreich mit militärischer, diplomatischer und handelspolitischer Einheit und einem vertragsmässigen Beitrag Ungarns an die gemeinsamen «Staatsnotwendigkeiten». Ungarn erlangte die durch die Revolution von 1848/49 verwirkten Rechte wieder und wurde mit Siebenbürgen, Kroatien und der Militärgrenze zur transleithanischen Reichshälfte verbunden. Es folgte die Bildung des ungarischen Ministeriums Andrassy, und dann die

mit ungewöhnlichem Prunk vollzogne Krönung

I Seton-Watson (Scotus Viator), Die südslawische Frage im Habsburger Reiche. Berlin 4913, Seite 69.