Zwölf Tage auf Montenegro : Heft 1. Reisebericht
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ih wahrlich in einige Verlegenheit gerathen wäre, wenn nicht der fe>e Petrarca zu meiner Entſebung endlich hinter mir eingetroffen wäre. Der {lug gleich drein, Hand in Hand, und in wenigen Augenbli>en hatte er nicht nur ſi und mich als unverdächtig legitimirt, ſondern auch einige Bekannte entde>t, denen er nebſt den Uebrigen mit fließender Rednergabe über Woher und Wohin Auskunft gab. Zwar ſebten ſie ihm hart zu, prüften auch mich noh von Weitem wiederholentlich, allein er wußte ihnen Alles ſo plauſibel auseinander zu ſegen, daß ſie endlich ſih darin fanden uns in Frieden ziehen zu laſſen. Einiges ſchien Petrarca ihnen aus guter Meinung weiß gemacht zu haben. Er hatte mich für einen Ruſſen ausgegeben; ſei es nun, daß die Montenegriner ihm es ſelbſt ſo in den Mund legten, oder, daß er mit dem vorangegangenen Ruſſiſchen Hofrath dies am beſten zuſammenreimen konnte. Für künftige Fälle bat ih ihn mich einen Preußen bleiben zu laſſen.
Nach und nach ließen wir mehrere Abſäge des Gebirges hinter uns zurü> und mit der Zeit trat die erſte Montenegrini{e Ortſchaft Nieguſchi in der Ebene gleiches Namens hervor, welche eigentlich aus drei nicht weit von einander liegenden Theilen, Koritto, Kopitto und Raicevich beſteht. Jn der mittelſten Parthie Häuſer lag die Kirchez am meiſten nah Oſten hin, die mich vorzugsweiſe intereſſirende Beſißung der Eltern des jet regierenden Vladika, welche leßtere jedoch weniger dur<h Größe, als dur< Ordnung und Reinlichkeit vor den übrigen Wohnungen ſich auszeichnete. Gleich vorne an, zur linken Hand ſtand am Wege das Haus eines Prieſters vereinzelt und dort ſahen wir Herrn Hofrath von Tſcheffin mit ſeiner Montenegriniſchen Suite auf uns warten, in deſſen Geſellſchaft wir in wenigen Minuten von dem gaſtfreien Popen aufgenommen wurden. Auf Montenegriniſchem Boden wurde die erſte frugale Mittag vertretende Mahlzeit eingenommen. Der Hofrath credenzte von ſeinem, ih von meinem Wein, und was zu beißen und zu brechen war, langte ein jeder aus ſeiner Taſche hervor. Inzwiſchen ſtaunte ih nicht weniger die ſ{<öne Figur und die Tracht der den Hofrath begleitenden Pergianicen (Leibgardiſten des Bladika) an, als dieſe ihrer Seits, theils mich ſelbſt und meine HerbarienPapiere nicht begreifen, theils auh über das Wiederſehen ‘ihres