Зенит

FESTSTELLUNG 50*

pour cinq ans de ZENIT Der bewusstlose Zustand ist durchaus klare Realität. Er wächst aus der Erkenntnis, dass der Mensch etwas Werdendes ist. Wie wird diese klare Realität aussehen? Sie wird nur gehalten werden von einem Zustand. Der Mensch wird nicht mehr aus der Bewusst - seins - Sphäre heraus, aus dem Subjekt handeln, er wird vielmehr als erkennendes Wesen sich auch zum Gegenstand der Erkenntnis machen und ein Subjekt—Objekt bilden. Ja, es wird eintreten, dass die ganze Menschheit ein Subjekt—Objekt Organon bildet. Alle okkulten Zwischenzustände werden aufhören. Es werden selbstverständlich innerhalb dieses Zustandes Polaritäten bestehen. Die Gegensätze von Gut und Böse werden ungeheuer wachsen, Man verwechsle den Organon—Zustand nicht mit einem Paradies. Das Böse wird in ungeheuerer Potenz da sein. Aber als objektive Natur-Potenz. Man wird dieses Böse nicht als Verbrechen vor Gerichtshöfen aburteilen oder in Zuchthäuser sperren. Es wird einfach ein Wettkampf (àyqjv) stattfinden. Das Böse wird nur in seinem okkulten Zwischenzustand verschwinden. Verschwinden werden alle anderen Zwischen und Noch nicht Zustände. Die fragwürdigen Schwärmer und Lügner-Existenzen der Dichter werden nicht mehr sein. Jeder lyrisch-metaphysische Zustand wird sich auflösen, jener Zustand, der ja nicht nur Eigenschaft schlechter Dichter ist, sondern durchaus Bestandteil aller Halbmenschen. Alle Mischgefühle der Sentimentalitäten, alle Entzückungen des Romantischen sind ja doch, auch in ihrem primärsten Ausdruck, verkapptes Dichtertum. Man wird auch nicht mehr das Gefühl haben für Oberfläche und Tiefe, für Spekulation und Naivität, für Bewusstheit und alle Handlungen aus dem Objektiven des Kosmosschöpfen, kurz: kosmische Kultur sein. Es wird nicht mehr den Begriff der in Vielhetien zersplitterten Weltanschauung geben, es wird die Einheit der Welt Durchschauung sein.

Kurt LIEBMANN

Dessau

*) Aus dem im Dion-Verlag, Dessau erscheinenden Buch, „Feststellungen".

Paris, 3. Janvier 1926.

Cher Monsieur, croyez à toute ma sympathie pour l' effort que vous faites depuis cinq ans avec ZENIT. Je regrette souvent de ne pouvoir comprendre les articles que vous écrivez ne connaissant pas le serbe, mais je devine qu’ ils doivent contenir de substantielles choses bonne à dire surtout en ce moment. Je fais du voeux pour une longe vie de ZENIT vous adresse très cordialement les mieux.

Albert GLEIZES

Paris

година VI ЗЕНИТ број 38