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DUH STRAŽANIN

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wie diese treibenden Flocken liber die vereisten irdischen Fluren. Doch gleichmassig wehte mir der Wind die Krystalle ins Antlitz und kein Gebilde beantwortete meine bange Frage. Da erklomm ich meine hochsten Berge, auf deren Firnen so oft mir die Bilder der Fantasie erschienen waren. Die Wolken rasten um meine Felsen herum, die entlaubten Baume kampften mit ihren Riesenarmen gegen die sie umfangenden Flugel dess Nebels und ihre Wurzeln erbebten im heulenden Sturme; sonst sah ich nichts. Ich lauschte, ob die Stimmen der Winde mir keinen Laut einem Namen iihnlich wiirden im vorbeisausen zutragen, icli schaute in die brauenden Nebel des Waldes, ob keine Gestalt mir wiirde sichtbar werden, die quiilende Unsicherheit beendend. Nichts horte ich als den Donner dess Sturmes und das Krachen sterbender Baume, die fallen, damit neue auf ihren Uberresten erstehen konnen. Zeichen der Verganglichkeit dess einzelnen. Nichts sah ich um mich als das fliehen der Wolken, die mit ununterbrochener aber immer steigender Schnelligkeit flohen, fort iiber das Gebirge, fort in's ungewisse uber den Abgrund von Thalern und Schluchten, wie das hasten der Menschen durch's Leben, iiber alles hinweg, fort in's ungewisse der Ewigkeit. Herab stieg ich von meinen Bergen und wusste, dass hier mir das schmerzliche Rathsel nicht gelost wiirde. Zu v, eit war wohl der Geist meines Freundes von diesen Orten, er mochte wohl die Statte seines jetzigen Aufenthaltes nicht verlassen, um sich mir kundzugeben. Oder durfte er es nicht ? Da wanderte ich hinaus in die Welt, weit, sehr weit reiste ich, einen Ort suchend, wo mir Kunde dariiber wiirde, warum die drei Saiten meiner Harfe gesprungen, welche Laute der mir verwandten Geister nicht mehr tčnen darf. Ich durchzog Lander und Meere, endlich kam ich in die Stadt der Begeisterung und der Melancholie. Thronend auf ihren unvergitnglichen Felsen begriissen mich ihre ewigen Mauern wie ein Marchen aus vergangener Welt, welches zuriickgeblieben ist bis in unserer Zeit hinein, um den Lebenden zu deuten: ,,Weinet Menschen, sehet, einst war alles so schčn auf Erden, ich allein bin noch da als Mahnung der Vorzeit". Auch mir haben sie viel gelehrt diese sprechenden Steine, sie lehrten mich die Verganglichkeit aller menschlichen Grčsse, ich kenne sie gut und verstehe ilire Sprache schon seit langer Zeit. Hier musste mir, ich fiihlte es, die ersehnte Antwort werden, hier musste ich erfahren, wen ich betrauern solle. Es war zu Sonnenuntergang und die ganze Gegend war in zauberisches violettes Licht getaucht, die Berge, die Felsen, die Stadtmauern, alles, war in