Albanien und die Albanesen : Landschafts- und Charakterbilder : mit vielen Abbildungen

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Wir waren von den „ſchwarzen Bergen“ herabgekommen | und ſahen nun im Dämmerlichte der ſinkenden Auguſt- | ſonne die Minaretts von Skutari wie Rieſennadeln |

empor zum Himmel ſtreben. Träge ſtampfte das Slhiff durch die nichts weniger als flaren Fluten des Skutgri= Sees, der nach der Hauptſtadb des gleichnamigen türfiſchen Vilajets benannt wird; kahl und finſter ragten zur rechten Hand die rauhen Hänge des Mali Krajs empor, an die ſich das freundliche ODerthen S< i rof a zu

Füßen des Taraboſ innig anſchmiegt. Eine große |

neuerbaute Kirce ſignaliſierte uns zum Schiffe die immerhin beahtenswerte Tatſache hinüber, daß im Reiche des Padiſhah dem Katholizismus mehr Bewegungsfreiheit gegönnt ſei, als in Serbien oder in dem eben von uns durchquerten Montenegro.

Das Grenzland Montenegro.

Die ſubventionierte Hutomobilliníe. — Montenegriníſche Rüſtungen. Montenegros Wehrfähiígkeït, — Fürſt Nikîta. — Eíne diplomatiſche Rede. — Schule und Bildungsweſen. — Ttalieníſche Einflüſſe,

Ja, dieſes Land der ſ<hwarzen Berge! Ih kenne es ſeit Jahren, habe wiederholt es dur, wandert, hatte es lieb gewonnen und ſchätzen gelernt. Und nun, da ih ſeit den politiſchen Umwälzungen - des letzten Winters wieder hinunterkam, da wollte mir manches ſo ganz anders ſcheinen, als ih es früher geſehen hatte. Schon auf der Höhe des Lovcen, dort, wo man plögzlich am Zuſtande der Straße mit großer Sicherheit erkennen kann, daß man die Grenze überſchritten hat und von öſter-