Albanien und die Albanesen : Landschafts- und Charakterbilder : mit vielen Abbildungen

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troy der merkwürdig unfreundlichen, ja feindſeligen Haliung des mohammedaniſchen Hanſchiz (Wirtes), der ih ſogar weigerte, uns Kaffee zu geben. Erſt ſpäter wurde uns hier oben von einem Arnauten einiges Obſt zur Erfriſhung angeboten. Warum uns hier ſelbſt in einem Han die Gaſtlickkeit verweigert wurde, vermochten wir niht zu ergründen; jedenfalls war dies der erſte und blieb der einzige Fall ſol< ablehnenden Verhaltens gegen | unſere kleine Karawane.

Ab Sakati führte uns der Weg durch herrliche Buchenwaldungen in vierſtündigen Ritt, der öfters durch | wunderſame Ausbli>e auf die nördli; des Drin liegenden Gebirgs8züge verſhönt wurde, wieder hinab ins Tal der Gosfa, die ſi< hier dem Drin zuwälzt. Ju Palmtſ chi, einem freundlichen Orte kurz vor dem lezten Abſtieg zum Flußbette, wurden wir bei einem Hauſe angehalten, auf das wir die Anſicht aller Albaneſen rechtfertigen möchten, die jeden „Franken“ für einen Arzt halten. Zuerſt erhielten wir Kaffee und Zigaretten und nah dieſer Begrüßung und Bewirtung brachte man den Patienten zu uns, der eine Binde über beiden hochentzündeten Augen trug. Wir gaben uns, redliche Mühe, gelehrt dreinzuſhauen und den Glauben der Malzoren an die allesbeherrſchende Tüchtigkeit der Deſterz reicher — als ſolche wurden wir vom Pater Michael. den Leuten vorgeſtellt — zu rechtfertigen. Nah gründlicher Unierſuchung üeßen wir den lebhaft dankenden Skipetaren aus unſerer kleinen Shattelapotheke ein desinfizierendes Mittel zurüc und rieten ſeinen Angehörigen, ihm vorerſt mit einer ſehr verdünnten Löſung die kranken Augen fleißig auszuwaſchen, ſih im übrigen aber mit dem Patienten ſo bald wie nur tunli<h na< Skutari ins öſterreichiſche Spital zu begeben, da zu befürchten ſtehe, er werde ſein Augenliht ohne gründliche Pflege gänzli<| verlieren. Ob unſerem wohlgemeinten Rate Folge geleiſtet wurde,

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