Albanien und die Albanesen : Landschafts- und Charakterbilder : mit vielen Abbildungen

227

heimiſ>, geworden; ſelbſt Syphilis ift ſeit wenigen Jahren \ ein Uebel, das in der Malcija große Verheerungen anrichtet. FT

Barcn No pcza erzählt zwei von ihm beobahicie Fälle von Wundbehandlung, die über die in Albanien üblihe Art dieſes Zweiges der Heilkunde — ein ſehr wichtiges Kapitel im „Waffenarſenal Europas“ — intereſſante Aufſ{lüſſe geben. Das einemal handelte es ſi< um eine gefährliche ihwere Schußwunde in der Leiſtengegend, das anderemal halte ſih ein ſehr angeſehener Katholik von Flethi einen roſtigen Eiſennagel in die Fußſohle getreten. - Bei dex

} Schußwunde beſtand die erſte Behändlüng nicht darin, die Wunde zu waſchen, ſondern weichen Schafkäſe aufzulegen, um weitere Blutungen zu“ verhindern.“ Der Verlette ſoll zwar einige Zeit gefiebert;, ſih- aber dann wieder erholt haben. — Bei dem verleßten FUßé war mehr= maliges Cinreiben mit Del und Sengeñ- mit glühender Kohle die erſte ärztliche Hilfe. Abêënds nahm der VerTete ſelbſt ein kleines Stück Hammelfett und wollte dies über der Flamme eines Kienſpahnes - \<hmelzen, um es ſich ſo auf die Wunde zu träufeln. Da das Hammelfettſtüc> Flein war und der Kienſpahn = uuruhig und ungleihmäßig brannte, ſo wiederholten -ſih genau jene Unfälle, welhe ſih beim Siegeln eines Paketes mit einem allzu kleinen Stü> Siegella> ereignen. Der Verletzte verbrannte ſih die Finger, und das ſiedende Fett tropfte ihm überall auf den Fuß hin, nur niht auf die verwundete Sielle. Endlich, nachdem - Ferſe, Knöchel und Zehen 2c. ordentli<h verbrannt warén, fiel ein Tropfen auf die verlegte Sohle, und damit halte die Behandlung für jenen Tag ein Ende. Am nächſten Tag wiederholte ſih dieſelbe Prozedur, am dritten ebenſo; am vierten Tage war der Verletzte wieder glü>li<h geneſen. — — —

OE