Albanien und die Albanesen : Landschafts- und Charakterbilder : mit vielen Abbildungen

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in einer ſolchen Fähre derart placiert, daß die Vorder= füße in dem einen und die Hinterfüße im anderen Kahn ſtehen; zwiſchen ihnen nehmen die Reiter Plat oder wird das Gepäck verſtaut. Das ganze Fahrzeug wird nun zu= erſt etwas ſtromaufwärts geſteuert und dann wird es von der Strömung gegen, das andere Ufer getrieben. Iſt das Waſſer ſo ſeicht, daß die Kähne nicht direkt am feſten Ufer anlegen Éönnen — was zumeiſt der Fall iſt — ſo ſpringen die Pferde von ſelbſt hinaus und die Fährleute entledigen - ſih ihrer Fußbekleidung und iragen die Reiſenden hinüber. Solche Fähren exiſtieren aber am ganzen Drin nux in Spaſch, Vierda, Mluß, Magula Ko-= mana und Trovna. Früher gab es auh eine ſolhe in

Duſchmaniz . als aber eine blutige Fehde zwiſchen Duſch= mani und Beriſha entbrannte, weil in Beriſha eine

— Frau dur<h Leute aus Duſchmani geraubt worden war, kam man zu der ganz begründeten / Meinung, daß eine derartige Verkehrserleichterung - auh ihre Nachteile habe und ſlug die . Fähre in Stücke.

\ Wo es Feine: Fähre vorſiehend beſchriebener Art gibt, bedient man fih- des ſogenannten S <h e x |, eines Ziegen= - hautiſloſſes. Ein ſolches beſteht aus einem etwa 150 Meter langen. und - 120 Meter breiten. Gefle<ht finger= bis daumenſtarker “ Weidenruten, unter dem aufgeblaſene Ziegenhäute mit Baſt angebunden ſind. Dieſe Häute ſind CD: Siebe: Dt: beſreibi eine ſolche Fähre ausführlich) im ganzen vom Halſe aus ſorgfältig ahgezogenz die dabei notwcndigerweiſe entſtandenen Deffnungen an den Extremitären 2c. ſind mit Baſt zugebunden. Die Häute werden jedeëmal vor dem Gebrauche vom Halſe aus mit dem Munde aufgeblaſen, worauf auh dieſe Deſfnung mit Baſt feſt zugeſhnürt wird. Das Geſtell ſchwimmt auf den Häutenz bei der Ueberfuhr legt man ſih darauf auf den. Bauch. Da die Tragkraft . des Fahrzeuges nur eine ge= ringe iſt, kann es jede8mal nur von einer Perſon be=