Albanien und die Albanesen : Landschafts- und Charakterbilder : mit vielen Abbildungen

37

Dboti hex, ab Dulcigno der Bojana folgend, ſo gelangt man über die ziemlih baufällige hölzerne Bojanabrüke direft in den Bazar; von der Stadt aus iſt es eine halbe Stunde Weges zu dieſer Barackenkolonie für den Geſchäfts= verkehr. Ungefähr 2000 Verkaufs- und Arbeitsläden ge- «4 ſtatten hier einen höchſt intereſſanten Einblick in das gewerbliche und geſc{äftlihe Leben Skutaris, der ſich freilich viel gerußreicher geſtalten würde, wenn die Paſſage nicht gar ſo abſcheulih und der Shmuß auf der Straße nicht gar ſo groß wäre. Alles. was zum Lebens8bedarf eines / Albaneſen erforderli iſt, ſteht im Bazar zum Verkaufe. Mit ſtoiſcher Ruhe arbeiten die verſchiedenſten Handwerker in ihren nah der Straße zu offenen Werkſtätten an den Erzeugniſſen ihres Berufes. Schuhmacher und Schneider, Gold- und Silberarbeiter, Waffenhändler und Verkäufer von Spezereien, alle finden ſi< einträhtig beiſammen. Hohe Berge von Meloen ſind aufgeſtapelt neben Säen goldgelben Maiſes, ſaure Traubén und ſteinharte Birnen finden ebenſo Abnehmer wie köſtlicher langgeſchnittener Tabak; die buntfarbige Tracht der türkiſ>cen Verkäufer | tontraſtiert maleriſ< mit den prächtigen Gewandungen der | Malzoren, die hier ihre Vorräte ergänzen. Die Preiſe ſind na< unfern Begriffen äußerſt mäßig; für eine gewaltige Zukermelone zahlten wir beiſpiel8weiſe 3 türkiſche Metal= liques (ungefähr 2 Heller), für eine Día feinſten Zigarettentabaks, 1 Meſchidje (4 Kronen 50 Heller). So. reichlich Tabak einzukaufen, war notwendig, denn wir bedurften desſelben ſehr zur Reiſe in das Innere des Landes. Will ? man nicht als unhöflich gelten, ſo muß man in Albanien | jedem, den man anſpri<ht oder mit dem man in Verkehr | zu fommen wiüinſ<ht, Zigaretten oder Tabak und Pavie zur Selbſtfabrikatiow anbieten. Und man tut ſehr wohl daran, ſih ſelber guten Tabak mitzunehmen, weil - die Malzoren grobes, ſelbſtgeſchnittenes, oft no< grünes Kraut rauchen, daß au< dem niht verwöhnten Fremd=