Albanien und die Albanesen : Landschafts- und Charakterbilder : mit vielen Abbildungen

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ling ſ<hwer bekömmlich ſein möchte. Aber ſelbſt der feinſte albaneſiſhe Tabak iſt ſehr ſtark und kräftig und außer=ordentlih nifotinÿaltig, ſo daß man ſi<h an ihn erſt nah und na< gewöhnen kann in Anbetracht der rieſigen Mengen Zigaretten, die man zu rauchen durch die Landes8ſitte einfa<h genötigt iſt. Wo man auh hinkomme — vor Einleitung eines jeden Geſpräches Aerviert der Albaneſe Kaffee und Zigaretten; ſollte das ſo langſam geſchehen, daß ſih der Gaſt ſeines eigenen Tabakes bereits zu bedienen beginnt, ſo iſt das für den Gaſtgeber oder Haus8herrn ungemein beſchämend.

Reichlih mit Tabak auzsgerüſtet verließen wir den Bazar, der ledigli<h Geſchäfts8anſiedlung iſt, die nach S<luß der Geſchäftsſtunden verlaſſen und der Auſf=ficht und Obſorge einer beſonderen Klaſſe von Wächtern, den Kulakdzii, anvertraut wird. Außer dieſen wohnt kein Menſch im Bazar oder hält ſi<h über Nacht dort auf, denn er liegt in den Niederungen am See und eine Nacht Aufenthalt im Bazar bedingt mit abſoluter Gewißheit einen Malariaanfall, wie uns. geſagt wurde. Die Kulakdzii ſcheinen alſo wohl dur< die Gewohnheit gegen die Fieberkeime gewiſſermaßen immuniſiert zu ſein. — — Auffallend iſt, in Skutari zwar die Malzoren mit geſpictem Patronengürtel, aber ohne Waſſen ſi<h bewegen zu ſehen. Es iſt dies eine Folge des jungtürkiſhen Regimes, das ſtrenge Vorſchriften gegen das . Wafſentragen erlaſſen hat. Freilich möchte ih es bezweifeln, daß man

im gegebenen Falle eine gewaltſame Entwaſſnung eines Bergbewpwohners in der Stadt durchzuführen wagen würde, ¡aber die Malzoren ſind ſo flug, ihre Büchſen und Re!* volver — das Minimum an Bewaffnung eines jeden er= ‘| wachſenen Albaneſen — in den Han's vor der Stadt, jenſeits des Kiribaches oder jenſeits der Brücken, welche

über den Drindur<hbru<h oder über die Bojana führen,

: abzulegen und dort ſo lange deponiert zu laſſen, bis ſie