Albanien und die Albanesen : Landschafts- und Charakterbilder : mit vielen Abbildungen

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aber, ein Greis mit dem Feuereifer des Jünglings, wollte ſi< an die Spiße des Heeres ſtellen und durch die Opferung ſeiner Perſon die lauen und zaghaften Fürſten Europas für den heiligen Krieg begeiſtern. Doch als er ſi< in Ancona zur Flotte des Kreuzheeres einſchiffen wollte, ſtarb er an „einem hißigen Fieber am 13. Auguſt 1465. Die ganze Laſt des Krieges fiel aber= mals auf Albanien. Der Sultan griſf den unbeſiegten Gegner mit den Waſfen des Verrates anz; ein Freund | Skanderbegs erlag der Verſuchung und verriet den Helden, | ein Neffe des Tapferen floh zum Sultan und wurde von dieſem zum Vezier von Albanien ernannt. Beide zogen mit gewaltigen Heeren gegen Skanderbegs kleine, doch unverzagte Scharz beide wurden geſchlagen, beide kehrten reumütig zu Skanderbeg zurü und beiden verzieh groß{ ¡mütig dieſer Edelſte ſeines Volkes. Und wieder war Alz Ar | banien frei. Der Sultan ſuchte neuerdings mit Skanderbeg zu * verhandeln. Vergebens; in einem eigenen Schreiben, in dem er ſi< „Georg Kaſtriota, genannt Skanderbeg, Fürſt der Epiroten und Albaneſen und Soldat Jeſu Chriſti“ nannte, wies dieſer alle Vermittlungsverſuche zurü>. Nun entſagte Mohammed allen Anſprüchen auf Albanien und anerkannte den Helden „für alle Zukunſt als den rechtmäßigen Fürſten“, ſoferne Skanderbeg dieſen Frieden niht ſelb breche. Skanderbeg aber folgte dem Rufe des ſterbenden Papſtes zum Kampfe gegen den Erbfeind der Chriſtenheit. Mohammed IT. ergrimmte und zog mit 200.000 Mann ſelber nah Albanien; im Frühjahr 1466 ſtand ſein Heer vor Kroja. Jedo auch dieſer Verſuch zur Unterwerfung miß= lang, im Spätherbſt 1466 mußte das türkiſche Heer erfolglos abziehen. Hf oy Mie beſiegt, ſank im Jänner 1467 der Held aufs “> Krankenlager. Ein hibviges Fieber verzehrte ſeine Kräfte, die vierundzwanzig Jahre den unſäglihen Entbehrungen ſteter Kämpfe und Schlachten ſtandgehalten hatten. Am