Auf gefährlichen Pfladen = Erinnerungen eines verbannten französischen Priesters auf seinen Reisen durch die Schweiz in den Jahren 1794-1798
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und {lug die Straße nah Lyon ein. Die Ausſicht iſt ſo maleriſh, der Anbau ſo mannigfaltig, die Straße, die ſi< immer an das Ufer hält, ſo ſchön, alles iſ hier ſo angenehm und lachend, daß ih die Länge des Weges nicht gewahrte, bis die ſinkende Sonne mih mahnte, meinen Marſch zu beſchlcunigen. Um 8 Uhr abends erreichte ih das Ziel meiner Tageswanderung und übernachtete im Gaſthof „zur lie“ (in Genf?). Ich war in weltlicher Kleidung. Am Tage des Fronleichnamsfeſtes (5. Juni) glaubte ih, mi<h mit dem Anhören der heil. Meſſe begnügen zu ſollen. Am Abend, nahdem ih von meinem Amtsbruder, Herrn Charpin, der einſt in Lyon mit mir im Seminar geweſen, Abſchied genommen, nahm ih meinen Sa> zum leßten Mal auf den Rücken und begab mich, um das Offizium vom heiligſten Saframent zu beten in den Park des Herrn Ne>er in Coppet.
Tags darauf, am Freitag, verſchaffte mir der Wirt, an den Herr Charpin mich gewieſen, einen Bankwagen und bald hatten wir das franzöſiſche Gebiet erreiht, Niemand verlangte von uns in Verſoix cinen Paß noh anderwärts. Wir kamen um 9 Uhr na< Ferney (wo einſt bekanntlih Voltaire wohnte), cin Dorf, welches an große Talente und großen Uebermut erinnert, und gegen 3 Uhr nahm ih Plag in dem holperigen Wagen, der mich na<h Lyon bringen ſollte... . Um 3 Uhr morgens kam ih na< Nantua, wo ih drei Jahre meiner Jugend zugebracht hatte. Seit der Revo-