Auf gefährlichen Pfladen = Erinnerungen eines verbannten französischen Priesters auf seinen Reisen durch die Schweiz in den Jahren 1794-1798
= 60 Sklavenjoh! Ueberall ſah man Spuren vom Blute der gemordeten Opfer der Tyrannei z wie von einem Trauerſchleier {hien das ganze Land bede>t. Der Himmel ſelbſt war düſter und eine dunkle Färbung ſchien auf den weißen Gipfeln der Gletſcher zu ruhen. Jn den Städten wie auf dem Lande ſah man ſtatt der zahlreichen Bevölkerung, die ih einſt angeſtaunt, hie und da einige Unglückliche umherirren, die vielmehr Geſpenſtern in Mitte von Gräbern glichen. Auch die Bewohner des Waadtlandes, welche zuerſt die fran-
zöſiſchen Befreier herbeigerufen hatten, boten den-
ſelben Anbli> des Elends dar. Jc glaubte auf einem Vulkan zu ſtehen, der bereit iſt, ſ{h zu öffnen. Jh hätte gerne die Entfernung zurü>legen mögen, ohne den Boden zu berühren.
Ich vermied es, an jemand Fragen zu richten und wollte auh niemand Gelegenheit bieten, ſolche an mi< zu ſtellen, Glü>lich gelangte ih nah Nyon ohne jemandes Aufmerkſamkeit. erregt zu haben. Jegt waren alle Gefahren vorbei; es handelte ſi< nur noh darum, die Berge von Creſſonières zu überſchreiten, welhe von dem ſchre>lichen Rizoux niht weit entfernt, aber ihm ſehr unglei< ſind.“
Sein erſter Beſuch in der Heimat galt der betagten Stiefmutter, die ihn mil großer Freude willkommen hieß und Gott dankte, daß er ihr einen Sohn zurügeſchi>t habe, welcher die Stütze ihres Alters und ihre Hilfe in der Krankheit ſei. Er fand einen Brief vor von der Herzogin vou