Bemerkungen über die französische Revolution und das Betragen einiger Gesellschaften in London bei disen Ereignissen

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Ihr hattet vör eurer Revoluzion 120 Viſchôfe: Unter ihnen Männerx*von ausnehmender Heiligkeit , und Wohlwollen ohne Schranken. Wenn wir von Heldenz‘tugenden ſprechen , ſo ſind's eben deßroegen Tugenden, die nicht häufig find. Jch halte die Beiſpiele vor= züglicher Bosheit unter ‘ihuen für“ ſo ſelten „- als dié ¡Beiſpiele vorzüglicher Güte. Fälle von“ Geiß * und Ausgelaſſenheit laſſen ſich vielleicht von denen auffinden , die ſolchen Entde>ungen mit einer Art Wolluſt nach= gehen. Ein Mann tieines Alters erſkaunt nicht mehr, wenn in jedem: Stande einige nicht ganz die Bahn der Selbſiverläugnung in Rückfſiche auf Reichthüz mer oder Vergnügungen / gehen, auf der man fie allgemein zu ſehen wünſcht, auf ‘der einige ſe érwarten , niemand“ aber ſie ſo ſtrenge zu finden ver= Taugt „ als gerade die, die ihrèn eigenen Leidenſchaften und eigenen Vortheilen am meiſten nachhängen. Da “ich in Frankreich war, bin ih gewiß, war die Anzahl übel berüchtigter Prälaten niché groß. Einige , die ſich eben nicht durch regelmäßiges Leben auszeichneten , eù= ſeßten den Mangel ſtrenger Tugend einigermaßen durch gefällige Vorzüge des Umgangs , und beſaſſen Ei-z renſchaften , die ſie für Kirche und Staat richtig machten. Man ſagte mir , daß Ludwig dér XVI. bei Kirchenbeſörderungen mehr Acht auf den Karakter hátte, als ſeine Vorfahren, und ich halte es für

. „wahr, weil ein Streben nach Verbeſſerung. in ſeiner

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