Bemerkungen über die französische Revolution und das Betragen einiger Gesellschaften in London bei disen Ereignissen

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ohne Weisheit und Tugend ? Das größte aller méglichen Pibel ; ‘ohne Leitung und Mäſſigung iſ ſie Thorheit , Laſter, Raſerei. Wer wetß, was edle Freiheit iſt, kann nicht ertragen , daß ſie von unfähigen Köpfen durch hochflingende Worte entwärdiget werde. Groſſe Überſtrömende Gefühle von Freiheit verachte ih ſicher nicht, Sie wärmen das Herz - ſie erweitern und ver= ‘edeln unſere Seele, und beleben unſern Muth in dex Stunde des Kampfes, So alt ih bin, leſe i< dis ſchönen Entzückungen eines Lukan oder Korneille mit Vergnügen, “Jch verdamme auch die kleinen Künſte und Mittel , die Gunſt des Volkes zu erlangen nicht, ſs erleichtern. die Leitung mancher wichtiger Angelegenheiten ; ſie fnüpfen das Volk feſier , ſie erheitern den Geiſt in ſeiner Thätigkeit ; und verbreiten bisweilen Fröhlich=keit über das ernſte Geſicht ſitelicher Freiheit. Fedex Staatsmann ſollte den Grazien opfern , um Gefällig“ feit-mit Mannſinn zu vereinen. Aber bei einem Untevnehmen , wie das in Frankreich iſ , ſind all dieſe Hilfs= empfindungen kleine Künſte von geringem Werthe, Eine Regierung - einzuführen fordert keine groſſe Klugheit, Such Macht zu verſichern, lchrt Gehorſam, und das Werk if gethan. Freiheit zu geben i noh leichter. Es ¡ſt nicht nöthig zu leiten; laßt nur den Zúg-l nach, Aber eine freie Regierung ¿u bilden , das heißt die entgegengeſezten Elemente der Freiheit und Unterwürfigkeit in ein feſthaltiges Ganze zu vereinigen, verlangt Dene fen,