Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 1.

Novelle von Fedor v. Zobeltit. 109

länder, der über vier Klappſtihlen ausgeſtre>t lag, den ſoeben vorbeieilenden Schiffsdirigenten.

„Înt vier Stunden laufen wir ein, Mylord,“ war die in ebenſo ſ{<le<tem Engliſch, wie höflichem Tone gegebene Antwort. j

„Charmant, da will i< noh ein wenig ſ{lafen,“ brummte der Britte, ſtre>te die langen Beine noh weiter aus und zog die farrirte Reiſemüße mit der wehenden Schleife tiefer über die Ohren. Die rudartigen Be= wegungen, die er bei dieſen Prozeduren machte, brachten aber den Stuhl, den ſeine großen, in diéſohligen Schuhen ſte>denden Füße nur künſtlich in Balance hielten, zu Falle. Da Mylord aber zu bequem war, ſelbſt den Stuhl wieder aufzuheben, ſo wandte er ſi<h an einen unweit ſeines int=proviſirten Lagers ſtehenden jungen Herrn, der dur< einen Krimſtecher die von blauen Schleiern umſponnene Uferland= _ ſchaft betrachtete.

»„Goddam — mein Stuhl! Ah, mein Herx, Sie wür= den mi< in der That ſehr verbinden, wollten Sie meinem wankenden Piedeſtal die verlorene Stüße wiedergeben. Sie ſehen, ih. vermag mi nit aufzurichten — i> bitten Sie, la prego, signore — je yous en prie [“

Der Angeredete mußte lächeln über die in vier Sprachen vorgetragene Bitte. Er ſchüttelte zwar den Kopf über die e<t engliſche Unverfrorenheit, richtete dann aber doh bereitwilligſt den geſtürzten Stuhl wieder auf und wehrte die Dankſagung des Engländers mit kurzen Worten ab.

Als er auf ſeinen Beobachtungspoſten zurü>kehren wollte, ſah ex einen Herrn aus der Kajüte auf das Det