Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 1.

E —— Klippen des Glüds.

er Grund unter den Füßen fühlte, pacte er mit kräftiger Fauſt den ſi<h heftig Sträubenden am Arm und zog thn dem Ufer zu, im nächſten Moment hatte er ihn an's Land gezogen, das leichte Rettung2werk hatte faum eine Minute Zeit in Anſpruch genommen.

Eine Weile lag der Gerettete keuchend im Sande, dann ſprang er auf und ſchaute mit einem wirren, ſtieren Bli> ſeinen Retter an, der ruhig, ihn mit großem Jntereſſe bez _ tra<htend, vor ihm ſtand. Der unglü>liche Menſch ſah jeßt noh ſeltſamer und häßlicher aus, als vorher, die langen ſchwarzen Haare hingen ihm in triefenden Strähnen über das bleiche Geſicht, der falïige Leibro> erſchien, als er ſich naß, eng an die ſhlotternden Glieder ſhmiegte, no barod>er als vorher.

„Warum ließen Sie mich niht ſterben?“ rief der Ge= rettete, verzweiflungsvolt die Hände ringend.

Ein Lächeln zu>kte um den Mund des jungen Mannes. „Sie haben Recht,“ erwiederte er, „ih habe eine große Dummheit begangen, das paſſirt mir übrigens immer, wenn ih dem Jmpuls des Augenblices folge. Hätte ih mir die Sache ruhig überlegt, dann würde i<h mix geſagt haben, dieſer Herr iſt des Lebens überdrüſſig, er beendet es freiwillig, Du haſt gar kein Recht, ihn in einer ſo ver= ſtändigen Abſicht zu ſtören. J<h würde mi<h dann auf den Uferrand dort oben geſeßt und Jhnen zugeſ<haut haben, wie Sie wieder aus dem Waſſer aufgetaucht wären, na< Luft geſchnappt hätten, um wieder zu verſinken, abermals aufzutauchen und im leßten Moment vielleicht den krampf= haften Verſuh zu machen, ſi dies verabſcheute Leben doh