Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 1.

24 Klippen des Glüs.

halten es mix angethan, ih konnte nicht widerſtehen. Dex Schulze hatte mich anfangs, als i< na< Wilhelmshagen zurü>fam, ſehr freundlih aufgenommen. Annemarie war mix um den Hals gefallen und hatte mix einen tüchtigen Kuß gegeben; ih wax ihr und dem Vater willkommen, wenn ich auf den Schulzenhof kam. Jh liebte meine ſüße Anne= marie, und ſie erwiederte meine Liebe.“

Der junge Mann, der bisher regungslos im Graſe liegend die Erzählung mitangehört und dieſe nur mitunter durch einen Warnungsruf unterbrochen hatte, wenn Goltz lieb Pechmayer zu falbungsvoll redete, fuhr plößlih aus feiner bequemen Stellung empor, als der Erzähler das Wort Liebe aus\ſprah. Voll tiefen Staunens ſchaute er die troſtloſe, ſc<hlotterige Jammergeſtalt an, die vor ihm auf dem Steine ho>te. War's denn mögli<? Dieſe Kariz fatur eines Menſchen ſprach von Liebe, und es gab ein Mädchen, welches einem Gottlieb Pechmayer Gegenliebe ſchenken fonnte!

Die Bewegung des jungen Mannes war fo auffällig, daß Gottlieb ganz verwirrt und befangen wurde. „Was haben Sie denn ſchon wieder?“ ſagte er zaghaft.

„Sie haben, mein würdiger Pechmayer, mich zum Wunderglauben bekehrt. Ganz im Ernſt, ih fange a, an Wunder zu glauben. Jſſt es doh auh ſhon ein Wun=der, daß ih mich überhaupt für Sie und Jhre Lebens= geſchichte intereſſire! Jh hatte geglaubt, in dieſer langweiligen Welt könne nichts mehr mich amüſiren; aber Sie haben mir bewieſen, daß ih mi geirrt habe. Faßz ren Sie fort in Jhrex Erzählung. Sie waren bei Fher