Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 1.

44 Klippen des Glüfs,

Ybchſter Wunſch in dieſem Augenbli> geht dahin, daß Sie Jhrem Onkel ſein Geld zahlen, und daß Sie daun ſobald wie mögli<h ſi< fünfhundert Thaler erwerben fönnen, un Ihrer Annemarie na< Amerika zu folgen. Würden Sie wohl ein Opfex für die Erfüllung diefes Wunſches bringen?“

„edes, jedes!“ rief Pechmayer erregt. „Verlangen Sie von mix, was Sie wollen, ih thue es!“

„Zh werde niht gar zu viel verlangen! Sie follen die runde Summe von dreitauſend fünfhundert Mark er= halten, gerade ſoviel, wie ſie einſ<ließli<h des Ueberfahrts= geldes na< Amerika gebrauchen, wenn Sie mir Jhren [<hönen Namen Gottlieb Pehmayer mit Zubehör, als da ſind Jhre Zeugniſſe, Jhr Berufungsſchreiben na<h Ofſternau u. |. w., und vor Allem den ſchönen ſ{hwarzen Anzug, der Jhnen ſo vortrefflich ſteht, zu beliebigem Ge= brau verkaufen und wenn Sie mir das feſte Verſprechen ablegen, daß Sie direkt von hier na< Wilhelmshagen gehen, daß Sie dort ſich gar niht aufhalten, Niemand Jhr Teßte3 Exrlebniß erzählen, ſondern -mit dem nächſten Zuge na< Berlin abfahren, um von dort ebenfalls mit dem nächſten Zuge na<h Bremen zu reiſen und mit dem erſten Auswandererſchiſ} na< Amerika abzuſegeln.“_

„Sie verſpotten mih ſchon wieder, Herr Glückskind,“ ſagte Pehmayer mit kläglichem Tone, „F< muß es er= tragen, denn Sie haben mir das Leben gerettet |“

„Reden wir davon niht, es war ein Geſchäft auf Gegenſeitigkeit. Hätten Sie Jhren Choral nicht geſungen, dann läge ich jebt ſchon längſt mit zerſchmettertem Schädel im Walde, und Sie lägen friedlih auf dem kilhlen Grunde