Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 1.

Noman von Adolph Stre>fuß. 89

Die Thüre öffnete ſi<h und in ihr erſchien Hand in Hand mit dem ſ{önen Knaben die goldlo>ige Elfe, mit einem neugierig=ſ{<elmiſ<hen Bli> ſchaute ſie in's Zimmer, faum aber traf dieſer Bli Pechmayer?s Geſtalt, da brach ſie in ein ſchallendes Gelächter aus, ſie ſuchte es zu untex= drücen, aber ſie vermochte es nicht, die ſonderbare Geſtalt des Herrn Kandidaten reizte fie immex von Neuem zum Lachen. Fortwährend lachend trat ſie mit Fribchen, dev mit einem ſ{euen Bli> verwundert den Lehrer anſchaute, in's Bimmer.

Die ungezügelte Heiterkeit der jungen Dame erregte in Pechmayexr, der die Urſache derſelben errieth, ein etwas unbequemes Gefühl. Er- hatte ſi geſtern und heute Mor= gen mehrfa< mit Vergnügen im Spiegel beſchaut und ſich auf den Eindru> gefreut, den ſeine abenteuerliche, häßliche Figux, ſein ſ{lotteriger Anzug bei den ariſtokratiſchen _ Bewohnern von Schloß Lſternau machen würde, ſeine Erwartungen waren erfüllt worden und wurden auh in dieſem Augenbli> erfüllt; aber angenehm war ihm dies niht. Das fortgeſeßte Lachen der jungen Dame verlebte ihn, und als dieſe nun gar ſich hö<ſt ungenirt in einen der beiden Lehnſtühle warf und immer no< aus vollem Halſe lachend ihn vom Kopf bis zu den Flißen muſterte, da biß ex ſi< auf die Lippen und er gab dem Aerger, der ihn exfüllte, Ausdru>, indem ex mit ſcharfent Tone ſagte:

„Darf ih fragen, welche Urſache Jhre liebenswürdige Heiterkeit hat, mein gnädiges Fräulein ?“

Die Frage rief nux einen neuen Ausbru< des Ge=