Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 4.

112 i: Unter dem ſ<warzen Kreuz.

war ungebeugt — Alles in Allem eine e<t ritterliche und würdevolle Erſcheinung.

„F< habe aus der Meldung des Ritters Bodo ge= Hört,“ begann er die Unterredung, „daß Jhr nur haar= ſcharf der-Gefahr entronnen ſeid, von den Heiden gefangen zu werden. Es freut mi, daß Alles ſo gut gegangen iſt, Eure Wunde iſt nicht ſ<wer, wie ih vernahm?“

„Zh danke Euch, geſtrenger Herx, ich denke, ſie wird in wenig Tagen heil ſein.“

„Eure Anweſenheit hier gibt mix Gelegenheit, mit Euh eine Sache zu beſprechen, die mix ſehr am Herzen liegt und in der Jhr dem Orden einen weſentlichen Dienſt leiſten könnt.”

Dex Schullheiß verneigte ſich.

„Fhr wißt wohl, daß ih den ehrwürdigen Herren immer zu Dienſten bin.“

„Jhx ſollt Euch nicht binden, ohne mi<h gehört zu haben, denn es iſt ni<ts Kleines, was i< von Euch verz langen mö<te! Wißt alſo zunähſt — es bleibt aber vorläufig unter un8 — daß der Convent in Marienburg für das nächſte Frühjahr beſchloſſen hat, eine Niederlaſſung auf der Juſel Bornholm zu gründen, um den Handel mit dem Norden ſicher zu ſtellen, und daß ih von den hochmögenden Herren mit den Anordnungen dazu betraut worden bin. Wir brauchen nun einen zuverläſſigen, getreuen Mann, feinen von den jungen Wagehälſen, und doch einen rüſtiz gn, zur fühnen That Entſchloſſenen, dex die Faktoret übernehmen kann und neben unſeren Rittern und Söld= nern ſozuſagen die Kaufmannſchaft vertritt. Grad heraus geſagt, ih habe an Euch gedacht.“