Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 4.

Hiſtoriſche Novelle von Hanns v. Spielberg. 2

deshalb, „laßt Euh Zeit zux Entſcheidung und ſendet mix Botſchaft, wenn Jhr Euch flar geworden ſeid!“

Aber der watere Bürger hatte ſich bereits entſchloſſen. Ex trat einen Schritt vox und ſtre>te dem Ritter die Hand entgegen.

„Um unſerer Städte willen, und weil der Mann thätig ſein ſoll, ſo lang Gott ihm die Kraft gibt — ih bin dex Eure!“

Im Geſchle<hterhaus zu Elbing war Bankett geweſen, das der Rath der Stadt dem ſcheidenden Schultheiß gab, der morgen als Beigeordneter der Städte Preußens nach der Znſel Bornholm gehen ſollte. Es war waer ge= Jge<t und getafelt worden, wie!s unſere Altvorderen lieb= ten, der geſtrenge Herr Bürgermeiſter hatte einen Trink= ſpruch auf den waeren Schultheißen Bockelmann, den wahren Mehrer der Städte und des Handels, ausgebracht und in zierlichen Worten erwähnt, wie mit der Freude über die einflußreiche Stellung ihres bisherigen Mitbür= gers fi<h doh au<h der Schmerz miſche, und wie ganz beſonders die jungen Männer der Stadt mit ſchwerem Herzen die liebliche Maid ziehen ſähen, des Scheidenden Zöchtexrlein !

Und der Schultheiß hatte darauf ſeinen Rdmer mit dem edelſten goldglänzenden Rheinwein füllen ſaſſen, wie ihn der Nath mit ſ{<weren Koſten von den Bremer Genoſſen bezog, und im deutſchen Wein auf das Wohl dex deutſchen Städte, der deutſchen Arbeit und des deutſchen Handels getrunken. Die Stadtpfeifer von der Gallerie