Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 4.

Hiſtoriſche Novelle von Hanns v. Spielberg. 159

lohnt fi< gewiß dur< freud’gen Dank!“ pflegte ex zu ſagen. E

Als jeßt am Abend Vater und Tochter beim Jmbiß ſaßen und er ihr von den einzelnen Vorgängen des Tages Genaueres berichtete, als ſie von ihrer Kemenate aus hatte wahrnehmen fönnen, erwähnte ex au< voll Ent= rüſtung, daß die Dänen mit dem Namen des Piraten Svend Sure als ihres Führers geprahlt hätten. :

„Du weißt ja, Kind,“ ſebte er hinzu, „daß der Blut-= hund von unſerem wa>eren Kerſten zur Hölle geſchi>t worden iſt, es ſieht aber den heimtüdiſ<hen Dänen ähn= lich, fſih no< mit dem Namen eines todten Räubers zu brüſten, wo doch jeder ehrliche Krieg8mann lieber ſterben würde, als unter ſolchem Führer dienen !“

Hadwig war heftig erſ<ro>en und eine dunkle Röthe färbte ihre Wangen bis unter die blonden Haarwurzeln hinauf. Der Schultheiß dachte wohl, die Erwähnung von Kerſten’'s Namen habe fie erröthen laſſen, und ex warf ihr lachend ein Scherzwort darüber zu. Sie wehrte ihm aber ſ<nell ab und entgegnete haſtig :

„Jhr irrt, Herr Vater, Svend Sure iſt nicht todt. Hermann Kerſten wird mix verzeihen, wenn i< mein ver= ſprochenes Schweigen jezt breche. Ex ſelbſt hat mix geſagt, daß der Pirat damals in dem Rybniter Fjord enifommen iſt.“

Und ſie erzählte mit fliegender Haſt, was ihr der Geliebte damals beim Geſchlechtertanz zu Elbing geſtan= den hatte.

Der Schultheiß ſprang mit einem unterdrückten Fluch