Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 4.

154 Unter dem“ ſchwarzen Kreuz.

auf und maß während ihres kurzen Berichtes mit ſ{<weren Schritten das Zimmer. Mehrmals unterbra< ex ſie mit einem kurzen Zwiſchenruf, als ſie aber geendet hatte und mit gefalteten Händen ſeiner Entgegnung lauſchte, ſchüttelte er ernſt den grauen Kopf.

„Das wax kaum Recht von dem Hermann, ein ſo braver Burſche ex ſich auh ſonſt gezeigt hat, daß er ſi wenigſtens nicht mir vertraute; freilich, daß er ſonſt ver= ſchwieg, daß der Pirat ihm entkommen, ift geſcheidt genug geweſen, denn er wollte den Schurken in Sicherheit iwie gen, wie mich dünkt ! Und nun die unglü>liche Gertrud es iſt wirklich ein Schimpf und eine Schande, was ſolcher Unhold für Unheil anrichten kann; Gott gebe, daß er hier vor unſeren Schwertern ſein Ende findet, obwohl dex Tod für ihn eigentlich zu viel Chre iſt und er dort=hin gehört, wo der Maſt ſeines Räuberſchiffes am höchſten iſt! Jett kann ih mix auc denken, wie er in däniſche Dienſte gekommen ſein mag. Der Woldemar hat ſelbſt niht genug Schiffe, um etwas Ordentliches zu unter= nehmen, ſeit ihm die Hanſen vor fünf Jahren feine Flotte verbrannten; da hat der Svend Sure irgendwo einige Fahrzeuge aufgegabelt — vielleicht auh, daß ſie ihm unſer alter Feind, der Engländer, heimlich geſtellt hat und ſich dem Dänenkönig zur Verfügung geſtellt. Der natiirlich fragt nicht nah Herkunft und Ruf, greift zu, und ſo flattert denn vom Top der Räuberſchiffe luſtig der ſtolze Dannebrog! Es iſ eine Schande ohne Gleichen, daß man ſo etwas erleben muß.“ Z

„Jh ſagte Euch ſchon, Herr Vater,“ warf die Jung-