Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 4.

Roman von Adolph Stre>fuß A

oder fechstaufend Mark, die er mir geſtohlen, die zehn= tauſend ſicher hinzugefügt haben, die er erhoben hat, um mit der ganzen Summe zu fliehen. Dieſer Brief iſt der beſte Beweis für ſeine Unſchuld. Hegſt Du noch einen Verdacht gegen ihn?“

„Nein, aber ih weiß nicht, ob ih mich darüber freuen foll und ih begreife nicht, daß Du es thuſt. Wie faunſt Du nux ein ſo glü>liches Geſicht zeigen, da mit dem ſ<windenden Verdacht gegen den Fremden der gegen Deinen nächſten Verwandten ſich ſteigert?“

„Ihn habe i< längſt aufgegeben ,“ erwiederte Herr v. Oſternau ernſt. „JFhn dulde ih in meinem Haufe, weil mi die Pflicht, die Ehre unſeres Namens aufre<ht zu halten, an ihn bindet, weil i< ihm eine Entſchädigung für feine getäuſ<hten Hoffnungen ſchuldete, und in der Erz füllung dieſer Pflicht darf mich ſelbſt der traurige Ver=z dacht nicht wankend machen, dex ein Geheimniß zwiſchen uns Beiden bleiben muß.“

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Es wax ein exeignißreicher Tag für Herrn v. Oſternau. Kaum hatte ex ſi<h etwas erholt von der Aufregung, in welche ihn der Diebſtahl und die kleine Reiſe nah der Station Mirbach geſeßt hatte, da wurde er überraſcht durch einen unerwarteten Beſuch.

Hexx vy. Wangen ließ ſi< ſehr förmlih dur< den Kammerdiener Hildebrandt melden; ſhon diefe Meldung deutete darauf hin, daß er ſeinen Herrn Prinzipal in einer ungewöhnlichen Angelegenheit zu ſprechen wünſche, und als