Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 4.

62 Klippen des Glüds,

ſeiner Wirthin, einer Frau Wiebe in der Jnſelſtraße, davon erzuhlt, daß er am 6. Juli eine Stelle als Jnformator bei einem Herrn v. Oſternau in Schleſien antreten werde, Hattie deshalb ſein Quartier gefündigt und war abgereist, aber ſhon am 5. Juli Abends wax ex zurü>gekehxt und hatte ſeine alte Wohnung wieder bezogen. Dieſe Daten ſind polizeilih feſtgeſtellt. Er iſt dann einige Tage in ſeiner Wohnung geblieben, hat dieſe faſt gar niht verz laſſen, weil ex, wie ex ſeiner Wixthin exklärte, einen Geld= brief erwarte; ſobald er dieſen bekomme, wolle ex na< Amerika abreiſen. Am 9. Juli Vormittags" iſt wirkli ein Geldbrief mit einer hohen Summe, Frau Wiebe meint, es ſeien dreitauſend oder gar viertauſend Mark geweſen, an den Herrn Gottlieb Pechmayer adreſſirt, angekommen. Pech= mayer hat darüber eine große Freude geäußert, er hat ſei= ner Wirthin geſagt, noch ein paar Tage wolle ex in Berlin bleiben und ſich gut amüſirxen; das hat er denn au< wohl gethan, er iſt früh des Morgens fortgegangen und Abends erſt ſpät zurücgekehrt. Am 12. Juli iſt ex ebenfalls Vor= mittags gegen elf Uhr von Hauſe fortgegangen, ſeitden hat man ihn nicht wieder geſehen. Frau Wiebe hat der Polizei nach einigen Tagen von ſeinem Verſchwinden Mel= dung gemacht, aber auch dieſe hat nicht exmitteln können, was aus ihm geworden iſt. Da kein Verdachtêgrund gegen Pechmayer vorlag und es wahrſcheinlich iſt, daß er aus unbekannten Gründen die beabſichtigte Reiſe nah Amerika angetreten — einen Paß zu derſelben hatte ex ſih gelöst fo ſind weitere Nachforſchungen nicht angeſtellt worden. So viel aber ſteht feſt, daß der wirkliche Pechinayex vom 6. bis