Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 4.

Roman von Adolph Stre{fuß. : 89

Egon hatte, in tiefe Gedanken verſunken, kein Wort von dem verſtanden, was ſein Vater ſprach. Die Laute hatten wohl ſein Ohr berührt, aber von dem Jnhalt der Worte wußte er nichts, erſt als ſein Name genannt ivurde, ſuhr er aus ſeinem Traume empor. Ex erhob ſich.

„F< muß Dich jeßt verlaſſen, Vater,“ ſagte er.

„Aber Du kannſt unmöglich ſatt fein, Du haſt ja fo gut wie ni<ts gegeſſen. Sez? Dich nux wieder, da bringt Johann den Braten. Wix werden am beſten jeht gleich berathen, was wir weiter in dieſer Angelegenheit thun ſollen.“

„DG bin in dieſem Augenbli>e unfähig zu jeder Untex= haltung. I< muß erſt mit mix ſelbſt zu Rathe gehen. Z< werde auch dieſen Schlag überwinden, aber ich be= darf dazu einiger Stunden, die ih allein, ungeſtört auf meinem Zimmer verleben will. Benüße Du den heutigen Nachmittag, um meine Rüdtfehr Deinen Freunden mitzutheilen; morgen will i< ſelbſt ſo viele Beſuche machen, wie möglich, und dann — nun, was dann geſchieht, weiß ih noch nicht, iſt mir doh Alles, was ih dachte, wünſchte, hoffte, plögli<h vernichtet worden. J< ſtehe wieder vor dem Chaos; der Hoffnungsſtern, der mi<h dur< die Wirxrſale des Lebens leiten ſollte, iſt verſunken!“

Er ließ ſi< nicht zurühalten, obgleich der Geheint-= rath ihn dringend bat, ſi<h doch eine ſo unbedeutende Sache nicht ſo ſehr zu Herzen zu nehmen, zu bleiben und ruhig zu überlegen, was zu thun ſei. Wie ein Träumender ging er dur< die bekannten Näume, die Zimmer und Korridore; als ex in ſein Wohnzimmer