Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 4.

Unter dem ſhwarzen Kreuz. Hiſtoxiſche Novelle

von Hanns v, Spielberg.

(Nachdru> verboten.)

Der Sturm heulte eiſig falt über die Haide, auf der ſich dex kleine Zug langſam hinbewegte. Kaum vermochte der Führer an der Spiße auf dem ſhneebede>ten Boden die ſ<hwachen Wegſpuren zu erkennen, und unſicher traten die Roſſe. „Habt Acht!“ ertönte es wiederholt von vorn her, wenn irgend ein Graben die Straße freuzte, und ſchärfer griffen die exſtarrten Hände in die Zügel, um die Pferde vor dem Straucheln zu bewahren. Schneidend trieben die SchneefloŒen im wirbelnden Tanze den Reitern in's Geſicht, überall auf den ſ<hweren Wämmfſern legten ſie fich feſt und ballten ſi< zu einer dicen, jede Bewegung hemmenden Kruſte.

Es waren dreizehn Perſonen, die des Weges zogen; zwölf Männer und, wunderbar genug, ein Weib. Voran ritt der Führer und ſpähte aus, dann folgte der Haupt= trupp, des engen Weges halber zu Zweien und Dreien, wie ſih’s gerade ſchi>te, zwei Reiter bildeten etwa fünfzig Schritte zurü> die Nachhut. Man ſah aus der ganzen Ordnung, die Reiſenden fürchteten nicht allein das Schnee=