Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 5.

Roman von Adolph Streffuß. 113

Knechte, die eben die Dorfſtraße entlang kamen, anrief zur Hilſe, ih wußte, ſie würden mir gehorchen, wenn i<h ihnen befahl, den Brandſtifter zu ergreifen, wenn ih mit ihrer Hilfe ihn überwältigte, ihn dur<ſu<te, dann mußte ih das geſtohlene Geld bei ihm finden. Es wax eine Ge= waltthat, ih hatte kein Necht, ſie zu begehen, aber fie war das einzige Mittel, um den Dieb zu verhindern, ſeinen Raub in Sicherheit zu bringen.

„Patt den Lieutenant, haltet ihn feſt, ex iſt der Brand= ſtifter!“ rief ih den beiden Knechten zu, die grüßend vorübergehen wollten. Nux einen Augenbli> ftubten fie, dann aber riefen fie wie frohlo>tend aus einem Munde: „Das haben wir gleich gedacht!“ und im nächſten Mo= ment ſtürzten ſie ſi<h auf den Lieutenant und mit eiſernen Fäuſten pa>ten ſie ihn an. Ex wehrte ſih kräftig, mit wilder Wuth ſchlug er na< den Angreifern, nah mix, da ih den Knechten zu Hilfe fam. Ex ſagte fein Wort, nux einen unartifulirten Schrei ſtieß er aus, als ex von der vereinten Kraft dreier Angreifer überwältigt zu Boden ge= riſſen wurde.

Dex Lärm des Kampfes hatte aus den Häuſern meh= rere Tagelöhner, die, um na<h der angeſtrengten Arbeit der Nacht Ruhe zu ſuchen, in ihre Wohnungen zurü>gekehrt waren, aus dieſen hervorgelo>t. Keiner von ihnen nahm Partei für den Lieutenant, und als ih au< ihnen zurief, er ſei der Brandſtifter, war Keiner unter ihnen, der es nicht glaubte, hatten ſie doh ſhon während der traurigen Nacht ſich gegenſeitig den Verdacht gegen ihn zugeflüſtert. J< befahl ihnen, Stxice herbeizuſchaffen, um den Ueber=

Bibliothek. Jahrg, 1884, Bd, V, 8