Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 5.

114 = Klippen des Glücs.

wältigten zu binden, mit wahrer Freude gehorhten ſie bereitwillig. A

Ex wurde gebunden, die Arme wurden ihm unbarm=Herzig zuſammengeſ<hnürt, dann ließ ih ihn in das nächſte Bauernhaus führen, denn im Pfarrhauſe wollte ih ihn niht durchſuchen; ih fürchtete, die Nachricht von einer gegen den Lieutenant verübten Gewaltthat könne zu Herrn v. Oſternau dringen.

Der Lieutenant hatte während des ganzen wilden Kampfes kein Wort geſprochen, er ſchwieg auch, als ex von den Knechten mit rohen Fäuſten in das Haus geſtoßen wurde, er verharrte in ſeinem Schweigen, als i< ihm er= flärte, ih müſſe thn dur<ſuchen, um. ihm das Geld ab= zunehmen, welches er geſtohlen habe. Nux einen Bli>, in welchem ſich grimmige Wuth und tödtlicher Haß aus= ſprachen, warf er mir zu.

Jh durchſuchte ihn, jedes Stück ſeiner Kleidung, jedes, jedes! Nicht eine Spur fand ih von dem Geld! Wenn er es geraubt hatte, war es an einem anderen Orte ſicher geborgen.

F< hatte mih übereilt. Die ſ{mähliche Gewaltthat war fruchtlos begangen worden. Von tiefer Scham durh= drungen ſtand ih vor dem Gefeſſelten.

„Lbst die Bande des Herrn Lieutenants,“ befahl ih den Leuten, die neugierig mir zugeſchaut hatten, während ich alle ſeine Taſchen durchſuchte. Sie waren mix willig gehorſam geweſen bei dem Befehl, ihn zu ergreifen und zu binden, jezt aber murrten ſie, ſie glaubten nicht an feine Unſchuld, auch als ih ihnen erklärte, ich müſſe meine Bez