Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 5.

Roman von Adolph Stre>fuß. 115

ſ<uldigung zurü>nehmen, mein Verdacht ſei unbegründet geweſen. J< mußte meinen Befehl mehrfa<h wiederholen, ehe er widerwilligen Gehorſam fand; zögernd verließen fie dann die Bauernſtube, in der ih allein mit dem Lieutenant zurüdblieb. :

Noch immer hatte ex kein Wort geſprochen, weder während i< ihn dur<hſuchte, noh während er losgebunden wurde, Jett ſtand er vox mix mit übereinander geſhla= genen Armen, mit finſterem Bli> betrachtete er mi.

„Sie find das dienſtwillige Werkzeug meines Vetters oder der Frau v. Oſternau geweſen, die mich immer gez haßt hat und in deren Hirn der wahnſinnige ſ<hmähliche Verdacht entſtanden iſt, deſſen Opfer ih geworden bin.“

F< wollte ihn unterbrechen, ihm ſagen, daß er ſich irre; aber ex herrſchte mi<h an: „Schweigen Sie!- Jch verlange von Jhnen keine Entſchuldigung. Wären Sie ein Edel mann, dann müßten Sie mir Genugthuung geben für die nicht2würdige mix angethane Beſchimpfung, Sie aber können mich nicht beleidigen. Sagen Sie der Frau v. Oſternau, jedes verwandtſchaftliche Band ſei zwiſchen uns für alle Zeit zerriſſen.“

„Frau v. Oſternau weiß nichts —“

„Sparen Sie Jhre Lügen, ih glaube Jhnen nicht. F< kenne meine Lodfeindinnen, Frau v. Oſternau und Lieschen, ſie follen no< an mi denken !“

Er warf mix einen verächtlihen Bli> zu, dann ging ex an mix vorüber; ohne ſi<h no< einmal na< mix umzu= ſehen, verließ er das Haus. Tief beſchämt mußte ih ihn ziehen laſſen, i<h durſte ihn niht zurüchalten.