Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 5.

Roman von Adolph Strecffuß. Tl

en die Güter Wernewiß und Rudersdorf kaufen; aber der Kaufvertrag fonnte na< feinem Tode niht abgeſchloſſen verden, denn dies geſammte Kapital, das einzige freie Eigenthum, welches er hätte hinterlaſſen können, war entz {veder ein JRaub der Flammen oder die Beute eines nichts= würdigen Diebes geworden. Ungelöst blieb die Frage, ob das Lebtere der Fall geweſen war, denn keine beſtimmte Zhatſache beſtätigte den Verdacht, den Herr v. Oſternau jo furze Zeit vor ſeinem Tode gegen mich ausgeſprochen Hatte.

Der Lieutenant hatte unmittelbar na<h der ihm zu Theil gewordenen ſ{<mähli<hen Behandlung Oſternau ver= laſſen, er wax na< Berlin gereist und nicht wieder nac Oſternau zurücfgefehrt, denn, ſo erflärte er in einem Brief an Frau v. Oſternau, ſelbſt der Tod ſeines Vetters könne ihn niht verſöhnen mit der entehrenden Beleidigung, die ihn für immer von ſeinen Verwandten gelöët habe. Ex lebte in Berlin, wie ex früher gelebt hatte, niht mit größerem Aufwande, als in früherer Zeit, aber do ſo [uxuriòs, daß zu ſeinen Ausgaben nicht unbedeutende Mittel nothwendig waren. Fh war überzeugt, zu wiſſen, woher er dieſe Mittel nahm, aber dieſe Ueberzeugung genügte nicht zum Ausfpruche einex Beſchuldigung, die ih ſchon ein= mal ſo unvorſichtig erhoben hatte. Auch die Volks= ſtimmung beſchuldigte den Lieutenant dex Brandſtiftung, aber au< niht der Schalten eines Beweiſes konnte gegen ihn vorgebracht werden. Da alle Knechte und Tagelöhner, ſelbſt die Bauern von Oſternau offen ihre Ueberzeugung von der Schuld des Lieutenants ausſpxachen, wurde es