Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 6.
Von Florian Greif, 191
folgen. Die Macht der Unſchuld, der Zauber der Schön= heit, die a<htunggebietende Mutter- und Gattenliebe ſchie= nen des Königs Herz bezwungen zu haben. Aber no< ivar dex Triumph kein vollſtändiger.
Kaum hatte Alfons das Kloſter verlaſſen, als ſi< auh «die böſen Rathgeber ſogleich wieder an ſeine Seite drängten und ihm vorhielten, welche ſchweren Nachtheile es haben würde, daß er ſih ſo ſchnell von ſeinem Ent= [<luſſe habe abbringen laſſen, ja, ſie ſcheuten ſih nicht, ihm ſ<wä<hli<en Wankelmuth vorzuwerfen und das Schlimmſte als unvermeidliche Folge hinzuſtellen. Na= türlich, ſie, die Entzünder und Schürer der Flamme, fürch= teten jezt für fi ſelber, wenn Don Pedro von dem Anſhlag auf die Sicherheit der Jnes Kenntniß erhalten würde. Darum drangen ſie mit einem wahren Wetteifer in den König, und dieſer hatte die Kraft ſ<ließli< nicht mehr, ihren teufliſchen Einſlüſterungen Schweigen zu ge= bieten. „Sind wix hergekommen,“ raunten ſie dem Könige è, „Um zum Geſpötte zu werden? Soll Portugal untex= gehen um dieſes Weibes willen?“ ..,
„Lhut, was Jhr wollt!“ ſtieß Alfons endlich voll Unmuth hervor, als man ihn gar niht zur Ruhe kommen ließ, und dieſes kurze, in ſeiner Tragweite ſ{werli< über= legte Wort genügte den blutdürſtigen Hofſchranzen. Al= varo Gongçalves, Pedro Coelho und Diego Lopez Pacheco ſtürzten ſogleich in das Zimmer der nes zurü> und ex= dolchten ſie in den Armen ihrer Dienerinnen.
Die entſeßlihe That, womit Alfons IV. einen fo dunklen Fle>en auf ſeinen Namen heftete, war geſchehen ;