Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 6.
aS Klippen des Glüds.
eingeladen haſt, ſogleich zu kominen, ohne Deine eigenen Zwe>e zu haben. Mit dem Verſprechen, auf Lieschen ein=zuwirken, daß ſie endlich vernünftig wird und mir ihre Hand gibt, haſt Du mich nur verlo>Æen ivollen.“
„Nein, mir liegt jeht ſelbſt daran, daß Eliſe ſo bald wie möglich unwiderruflich Deine Frau wird; was dazu von mir gethan werden kann, werde i< thun, das ver=ſpreche ich Dix. Unſere - Intereſſen ſind gemeinſchaftliche, wix ſind natürliche Verbündete und müſſen uns gegenſeitig unterſtüßen. Eliſe ſtört mich in dem Lebenëplan, den ih mir vorgezeichnet habe; es genügt mix niht, daß ih ſie aus Linau entferne, ungefährlich wird ſie mix erſt dann, wenn ſie Deine Frau iſt; Du aber brauchſt dieſe Verbin= dung, um Deinen Ruf wieder herzuſtellen vor der Welt. Du bli&ſt mich zweifelhaft an, Du wirſt mich begreifen, wenn ih Dir ſage, daß die Hoffnung, die ih einſt gehabt und die ſo grauſam getäuſcht worden iſt, die Hoffnung, die Frau des Millionärs, des Herrn v. Ernau zu werden, wieder neues Leben erhalten hat.“
Albrecht ſtieß einen unwillkürlichen Ausruf des Stau= nens aus, aber Bertha beachtete denſelben niht, ſie fuhr fort:
„ZH bin damals, als ih halb gezwungen Wangen's Frau wunde, das Opfer einer unglü>ſeligen Verkettung von Srrthümern geworden. Du wirſt deren inneren Zuſammen= hang ſofort verſtehen, wenn ih Dix fage, daß damals Ernau unter der Maëke des Kandidaten Pechmayer in Schloß Oſternau gelebt hat, daß ex jebt hiex unſer Nachbar geworden iſt, daß ih ihn vor zwei Stunden geſehen