Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 7.

Von Fedor Maria. DAT

fall gegeben hatte, ſtürzte vor den Leichen der Getödteten nieder, wuſ< ſi das Antliß in deren Blut und rief dann gellend im ausbrechenden Wahnſinn: „Nun habe ih meine Schweſter gerächt !“ :

Die Regierung wax wenig zufrieden mit dem Erfolg des Ueberfalls von Ururi. Neununddreißig Vardarelli waren übrig geblieben, und es ſtand zu befürchten, daß dieſe Neun= unddreißig von Neuem echte und rete Räuber werden, daß die „Squadriglia“, der nun dex Anführer fehlte, ſich auflöſen würde. Wiederum zog man den Verrath zu Hilfe. General Amatio ſpielte Kombdie; ex veröffent= lichte Dekrete, laut deren er exklärte, daß der Ueberfall von Ururi der Racheakt eines Einzelnen ſei und verz ſicherte die Vardarelli (die Neununddreißig nannten ſich, ſtolz auf den gefallenen Capitano, immer noh ſo) in einem beſonderen Schreiben Ahndung des Mordes an den Geſähr= ten. Er verſicherte ferner, daß der Vertrag vom 6. Juli in alter Kraft weiterbeſtehe und bat, an Stelle Gaëtano?s einen neuen Führer zu wählen. Den Verſprechungen des Generals folgte anſcheinend die That; mehrere von Denz jenigen, die ſi<h an dem Morde in Ururi betheiligt hatten, wurden verhaftet, andere flohen. Ein Gericht wurde eingeſeßt, eine Unterſuhung in Gang gebracht. Alles dies war nux Schein — aber die Räuber ließen ſi täuſchen.

Während noh die Gerichtsverhandlungen bezüglich des Mordes in Ururi ſ{<webten, berief Amatio die Vardarelli zu einer Muſterung nah Foggia. Dort wollte der General nach eigener Wahl Führer und Unterführer der Nolte dez figniren. Einunddreißig Banditen erſchienen, acht hatten