Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 7.

42 Klippen des Glüds.

verbergen, aber vox ſi< ſelbſt niht, und — das war das Schlimmſte — au< Albrecht ſah ſie, er überraſchte ſie cines Morgens, ehe ſie ſih geſ<minkt hatte.

War ex deshalb gegen ſie viel fühler als früher? Er gab ihr zwar no< Geld, wenn ſie es verlaugte, aber er begleitete ſie niht mehr in alle Geſellſchaften. Sie vermochte ihn niht mehr ſo zu feſſeln, wie früber, dieSpielbank hatte eine größere Anziehungskraft für ihn, bis tief in die Nacht hinein ſpielte er; er gewann und verlor ungeheure Summen.

Bis zum Spätherbſt blieben Albrecht und Bertha in dem Bade, erſt als die Geſellſchaft ſich faſt ganz verloren hatte, kehrten auh ſie na< Berlin zurü>, um hier daſſelbe Leben, welches ſie im vergangenen Wintex geführt hatten, von Neuem zu beginnen.

Bertha wax frei, der Scheidungsþrozeß wax längſt beet= det. Albrecht konnte jeßt das Wort erfüllen, welches ex ihr gegeben hatte, als ſie thm von Linau nah ſeinem Schloſſe Oſternau gefolgt war. Als Frau v. Oſternau hoffte Bertha ſich die verlorene Stellung in der Geſellſchaft wieder zu gewinnen. Sie mahnte Albrecht an ſein verpfändetes Wort, ex aber zögerte, es einzulöſen, und als ſie heftiger in thn drang, machte er zuerſt Ausflüchte, und endlich ex= klärte er ihr rüdhaltloë, ex fühle ſich nicht verpflichtet, ein Wort zu halten, welches ex unbedachtſam gegeben habe. Bertha tar außer ſih vor Zorn, ſie überhäufte Albrecht mit bitteren Vorwüzxfen, ſie drohte ihm, ihn als einen Wortbrüchigen, ja als einen Dieb vor der Welt zu ent= larven, ſie evinnexrte ihn an jene Nacht in Schloß Oſternau, in