Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 1.
Von Emil König. 228
Jm Drange der Ereigniſſe hatte man das Kind anfangs ganz überſehen, und do<h war ſein Vorhandenſein von größter Wichtigkeit; denn der Knabe ſagte au3: Die engliſe Brigg kommandixrte allerdings Kapitän Fell, wie die Schiffspapiere au< ganz richtig na<hwieſen. Die „Fa= vorite“ folte Weizen von Königsberg nah London bringen und war zunächſt nah Carlskrona geſegelt. Bei der DoggerBank aber wurde ſie von einem franzöſiſchen Kaper, der an=fangs die engliſ<he Unionsflagge führte, angefallen und gez nommen. Kapitän Fell und ein Theil der engliſ<hen Mann= ſchaft wurden auf das franzöſiſche NRaubſchiff gebracht. Sie= ben der Kaper beſtiegen dagegen die Brigantine und ſegelten voraus. Ein Sturm trennte die Schiffe und brachte das geraubte, nachdem es lange umhergetrieben, in die Gefahr, in welcher es von der „Elfriede“ angetroffen worden war. Beim Erſcheinen der „Elfriede“ hatten die Freibeuter \o= gleich beſchloſſen, dieſelbe auf die vorbeſchriebene Weiſe zu fapern.
DE arme Kleine war der Sohn des Kapitäns Fell. Er befand ſi< auf dem engliſ<hen Schiffe, als es gekapert wurde und hatte Alles mit angehört, aber bei Androhung des Verluſtes ſeines Lebens den Räubern geloben müſſen, nichts zu verrathen. Der Knabe wax um ſo bedauern2= würdiger, weil ex während des Gefechtes dur einen Streif= [{<uß am Arme verwundet worden war.
Jn Gothenburg erwarteten die Gebrüder die Heilung der Wunde des jungen Fell, ſowie die eigene, und ſegelten dann mit dem Knaben na<h Swinemünde. Von dort nahmen ſie das Kind mit na< Memel, wo der vom Schidk-