Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 1.
Von S. Auguſtin. 299
Farbe des Thieres iſ zu dieſer Periode in ein gleichmäßiges dunkles Grau übergegangen, welches dem Weib= chen lTebensſang verbleibt, während das Männchen gegen Ende des zeiten Lebensjahres beginnt, fih immer dunkler zu färben. Jm dritten Leben8jahre iſt es, bis auf die Büſchel ſ{<neeweißer Schwungfedern in den Flügeln und im Sc<hwanze, glänzend ſ{<hwaxz, und beginnt nun, ſich nach einer Gefährtin umzuſehen. Dabei zeigt das Straußen= männchen ſi< ſehr wähleriſ<h. Zuweilen entſpricht kein Weibchen des heimiſchen Kraals ſeinen Wünſchen, und man muß es verkaufen, um ihm die Wahl in einer na<h=barlichen Heerde zu laſſen. Findet der männliche Strauß Gefallen an einem Weibchen, das ſeine Neigung niht eriviedert, ſo ſ<lägt und rauft ex es ſo lange, bis es ſeinen Herrn und Meiſter in ihm erkennt — manches Weibchen abex läßt ſi<h lieber tödten, als einen vexr= haßten Gefährten zu acceptiren. Hat der rauhe Bewerber der Erwählten indeſſen ſeine Uebermacht bewieſen und iſt aus Beiden ein Paar geworden, ſo behandelt ex ſie fortan mit Güte und Zärtlichkeit. Die meiſten Strauße nehmen in den Farmen nur eine einzige Gattin; in der Wildniß ſcheint dagegen Vielweiberei unter ihnen zu Herrſchen.
Hat ſich im Kraal ein junges Paar zuſammengethan, ſo muß daſſelbe au< ſofort von den bisherigen Genoſſen getrennt werden, um einen eigenen Hausſtand zu gründen, denn es wird zänfiſ<h und unverträglich, und die eifer= ſüchtigen Männchen liefern einander häufig erbitterte