Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 1.
Von S. Auguſtin. 247
hinter Südafrika zurüc>geblieben ſind, gelten die dortigen fogenannten wilden Federn no< immer als die foſtbarſten.
Die natürliche Schönheit der Schmu>federn beſteht, außer in der Dichtigkeit und Länge des Bartes, hauptſächli in der grazidſen Biegſamkeit des Kieles na< der Spiße zu. Die ſüdafrikaniſche Feder zeichnet fich nun zwar dux< Länge und Glanz des Bartes aus, doch iſt derſelbe weniger dicht, als die Fahne der in den nordöſtlichen Gegenden des dunklen Welttheils gewonnenen Federn, und der Kiel, ob= gleich voll und ſtark, iſt weniger graziós gebogen. Cin Vorzug der Kapfedern iſ dagegen die glänzend weiße Naturfarbe, welche die Produkte der nordöſtlichen Küſtenſtaaten und Fnner= Afrifa’s auch dur die ſorgſamſte Bleiche niht erreichen.
Vebrigens hat die Erfahrung den Farmern des Kap= landes bereits gelehrt, welchen Einfluß Klima und Boden= beſchaffenheit auf die Erzeugung feiner Federn ausüben, und der Ruf und Werth des tro>tenen Karrulandes, twel= hes bis dahin auf den Karten nur als troſtloſe Wildniß verzeichnet war, ſi< zur Straußenzucht aber vorzüglich eignet, iſt im ſteten Steigen begriffen. Von ebenſo großer Wichtigkeit erſcheint die Einführung und Züchtung der Strauße der Barbareskenſtaaten, und hat ſi dieſe feinere Raſſe erſt afklimatifirxt, ſo wird Südafrika — wenn nicht in Südamerika etwa beſondere Erfolge erzielt werden niht nux die meiſten, ſondern auh die ſ{hönſten S<hmu>federn der Welt produziren — mit alleiniger Ausnahme derer, welche die ſyriſchen Ebenen liefern und welche wohl faum übertroffen werden fönnen.