Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 12.
Hiſtoriſher Roman von L, Haidheim, 95
von meiner Geſchilichfeit genug! Jh rührte jenen Metz ſchen kaum an, da muß das Blut hervorſpriben, und ſo foll i< hier ſtehen wie ein Dummkopf! Hexerei iſt's, Zauber! Und ih will ſhon der Sache auf den Grund kommen!“ ſchrie der Jtaliener, ganz gelb vor Aerger.
„In der That, Signore, ih ſah, wie gleihſam dur Teufels Bosheit Jhr hier mit Schanden beſteht, wo doh Euxer Kunſt offenbare Bewunderung gezollt wurde von Allen, denen Jhr dieſelbe auf unſerer Reiſe zu Theil werden ließet,“ beſtätigte Graf Autonio.
„Nun, Herr Collega, da habt Jhr alſo das Blut ge= ſtillt? Was murmeltet Jhr denn da ſoeben? Es war ein wirkſamer Blutbann, ih weiß! Jhr habt Zaubermittel aller Art!“ ſagte Torbelli, fre< näher tretend.
„Zhr irrt, ih ſprah keinen Blutbann !“ verſehte gez laſſen Burkard Keller.
„Verzeiht, Herr, ih hörte es mit diefen meinen eigenen Ohren !“ trat Antonio höhniſch lachend Torbelli bei.
„Dann müßt Jhr ſonderbare Ohren haben, Herr Graf!“ gab Burkard Keller jeßt au< zornig werdend zurü>, er ſah, man wollte ihn durchaus in den Ruf der Hexeret bringen.
„Zhr thatet es! Jhr ſprachet zauberiſ<he Worte |“
„Du, haſt Du gehört, was ich ſagte, fo redel“ befahl ſpottend Keller dem ermatteten, bleichen Holzknecht.
„Jhr ſagtet, Herr, aber darf ich's auch wirkli ſagen ?“ zögerte dieſer.
„Sagt's nur ehrlich, die Herren ſollen hören, daß mein Blutbann', wie ſie das nennen, gutes Deutſch war.“